Lörrach Deutsch-französischer Bandaustausch

Die Oberbadische
„One on One“ war die Lörracher Band, die jetzt im Rahmen von „Change LÖ Sens“ im Alten Wasserwerk aufspielte. Das Format zum Bandaustausch der Partnerstädte hatte das SAK-Jugendbüro wiederbelebt. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

„Change LÖ Sens“: Konzert mit jungen Musikern aus Lörrach und der Partnerstadt Sens im Wasserwerk

Von Gerd Lustig

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usik und Kultur kennen keine Grenzen. Beide sind universell, ihre Botschaften werden in jeder Sprache verstanden. Und so funktionierte jetzt auch der interkulturelle Austausch zwischen zwei Jugendbands aus Deutschland und aus Frankreich, genauer gesagt der Formation „One on One“ aus Lörrach und „Zulu“ aus Lörrachs Partnerstadt Sens. Kulturelle Unterschiede, Sprachbarrieren oder Berührungsängste verschwanden im Nu im Nirwana.

Die Musik, die die beiden Bands ablieferten, benötigte nämlich keine Sprache. Gefeiert, gesungen, getanzt und geklatscht wurde daher gemeinsam. Ob zunächst beim Sound von „Zulu“, der getragen ist von Elementen aus Rock, Pop, Funk, Rap und Reggae, oder bei der Musik von „One on One“, die unlängst erst einen Bandcontest im Alten Wasserwerk gewonnen hatten, in Rap- und Hip Hop-Manier: Von Beginn an herrschte beim Konzertabend im Alten Wasserwerk eine ausgelassene Stimmung. Keine Frage, an Tagen wie diesen, da wird ganz unbewusst-bewusst zumindest ein kleines Kapitel gemeinsames Europa geschrieben. Gut 200 französische und deutsche Musikfans feierten zusammen eine Party, wie sie kaum besser hätte gefeiert werden können. Und so schreit eine derartige Veranstaltung vor allem nach einem: nach Wiederholung.

Und keine Angst: Die Fortsetzung dieses Bandaustauschs ist bereits fest geplant. Am ersten September-Wochenende wollen nämlich die Jungs der Hip-Hop- und Rap-Band „One on One“ nach Sens reisen, um dort ebenfalls ein paar gemeinsame Tage zu verbringen, sich erneut auszutauschen und vor allem wieder einen gemeinsamen Konzertabend zu veranstalten. Oberstes Gebot bei diesem Zusammentreffen soll genau so wie jetzt auch der Spaß sein.

„Solche persönlichen Kontakte sind ungeheuer wichtig im Rahmen einer Städtepartnerschaft“, betont nicht zuletzt auch Mitja Willms. Der 18-Jährige absolviert derzeit ein Soziales Jahr beim SAK-Jugendbüro und war jetzt neben Mark Searle einer der Hauptorganisatoren des deutsch-französischen Musikertreffens. Und auch wenn im September für Wilms das eigentliche Dienstjahr schon vorüber sein wird, will er in Sens mit dabei sein. „Ich bin sehr gespannt auf die französische Partnerstadt, da muss ich einfach mit“, sagt er bestimmt.

Der 18-Jährige wie auch Kollege Searle hoffen natürlich, dass es nicht allein bei Kontakten zwischen den beiden Bands „Zulu“ und „One on One“ bleibt. Eine Jam-Session am Tag nach dem Wasserwerk-Konzert, bei der zahlreiche Bands aus dem Raum Lörrach, die teils im Alten Wasserwerk proben oder zu den neuerdings initiierten Live-Checks am Mittwoch zusammenkommen, brachte nämlich jede Menge weitere lockere und grenzüberschreitende Gespräche. „Die auch irgendwann einmal zu Freundschaften führen können“, hofft das Duo Wilms/Searle.

Und überhaupt: Mit diesem jüngsten Bandaustausch wollte das SAK-Jugendbüro in erster Linie das Format „Change LÖ Sens“ wiederbeleben. Um das Jahr 2005 war dieses Format von Eric Bintz, Leiter des Bereichs Jugend und Kultur beim SAK, ins Leben gerufen worden. Einige Zeit hatte der partnerschaftliche Austausch auch gut funktioniert, wurde mit Leben erfüllt. Seit einigen Jahren war die Sache jedoch ein wenig eingeschlafen, bedurfte dringend der Auffrischung. Und das dürfte mit dem jüngsten Treffen allemal gelungen sein.

„Wir haben geradezu einen europäischen Auftrag für solche interkulturellen Begegnungen“, macht SAK-Mitarbeiter Mark Searle den nachhaltigen Ansatz deutlich angesichts aktueller anti-europäischer Bestrebungen. Treffen auf dieser Ebene und auf Augenhöhe seien sehr wichtig, um gegenseitig Verständnis aufzubringen, sich zu verstehen und austauschen sowie auch die jeweils andere Kultur kennenzulernen und das Interesse an Sprachen zu wecken.

Ein ganzes langes Wochenende hatten die Musiker aus beiden Ländern miteinander verbracht, Verständigt haben sie sich weitestgehend mit Englisch. Denn mit Französisch auf der einen und Deutsch auf der anderen Seite haperte es noch ein bisschen. Doch sei’s drum, Gespräche kommen dennoch locker zustande. „Wenn Englisch nicht reichte, dann haben die sich halt mit Händen und Füßen unterhalten“, hat SAK-Mann Searle beobachtet. Ganz besonders gut hat natürlich die „Sprache der Musik“ funktioniert.

Beide Bands hatten an dem langen Wochenende einige Songs gemeinsam eingeübt – und zur Freude der Besucher auch wunderbar von der Bühne rübergebracht. Und von daher freuen sich „One on One“ schon richtig auf den Gegenbesuch im September. „Ich bin schon richtig gespannt, wie es dann in Sens abgehen wird“, erklärte beispielsweise „One on One“-Schlagzeuger Tim Gersprach (15).

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