Lörrach Die Kapitänin verlässt das Schiff

Die Oberbadische

Eichendorffschule: Rektorin Ilse Müller nach 40 Jahren Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet

Von Frederik Mayer

Lörrach. 40, 33, 11 – nein, das sind nicht die ersten drei Zahlen für die Lottozahlen am Mittwoch, sondern die maßgebenden zum Schuldienst von Ilse Müller. Die Rektorin der Eichendorffschule wurde gestern offiziell verabschiedet.

Seit 1974 war Ilse Müller als Grundschullehrerin tätig, zuerst in der Pestalozzi- und ab 1980 in der Eichendorffschule, wo sie seit dem Schuljahr 2003/2004 auch Rektorin war. In die weite Welt hat es Müller nicht verschlagen, nachdem sie das Lehramtstudium beendet hatte. Nur einen Katzensprung entfernt vom Campus der Pädagogischen Hochschule (heute Duale Hochschule Baden-Württemberg) blieb sie 40 Jahre lang tätig. Mehr war aber auch nicht nötig, denn in der Eichendorffschule lasse sich ebenso viel erleben, wie an jedem anderen Ort der Welt. Das jedenfalls sangen die Schüler über ihr „Schiff ohne Anker“, an dessen Ruder so viele Jahre Müller stand und die MS Eichendorff auf Kurs hielt.

Mit diesem bekannten Hit der Schule, gesungen von einem großen Chor aus allen Schülern der Grundschule mit Klavierintro, begann die Abschiedsfeier der gerührten Rektorin am Montagvormittag in der bunt geschmückten Aula der Schule. Mit einem eigenen Lied sagten auch die Viertklässler „Lebewohl“ zu ihrer Lehrerin und gleichzeitig zu ihrer Grunschule.

Die Verabschiedung jedes einzelnen Schülers mit vielen Umarmungen zeigte, wie nah Müller ihren Schülern all die Jahre stand. Diese besondere Bindung hob auch Dagmar Huber bei ihrer Ansprache hervor. Die Schulamtsdirektorin und Vorgesetzte, aber durch das gemeinsame Studium auch langjährige Freundin Müllers, übergab die offizielle Urkunde des Regierungspräsidiums Freiburg. „Eine gute Schule zeichnet sich durch das Miteinander aus“, sagte Huber. Dafür sei Müller jederzeit bereit gewesen. Als Vorgesetzte blieb sie aber immer auch Kollegin ihrer Lehrerschaft.

Bürgermeister Michael Wilke betonte in seinen Grußworten, wie sehr Müller mit ihrer Arbeit nicht nur die Schule und ihre Schüler sondern dadurch auch die Stadt selbst geprägt habe. Da sie stets ein Lächeln auf den Lippen und ein offenes Ohr für die Kinder habe, sei Müller bei der Stadt immer als Idealbesetzung einer Rektorin gehandelt worden. Wilke hofft, dass auch für ihre Nachfolgerin eine Pädagogin mit Leib und Seele – wie Müller sie sei – gefunden werde. Zwar gebe es schon erste Verhandlungen, einen Namen nannte der Bürgermeister allerdings noch nicht.

Insgesamt klang bei allen Ansprachen die hohe Wertschätzung über Müllers Arbeit und ihre Persönlichkeit an. Passend zum Beginn des neuen Lebensabschnitts Müllers sang das Kollegium auf die Melodie des Hits „Que sera, sera“ und riet ihr, jetzt auch einmal ein bisschen auszuruhen. Das möchte die künftige Pensionärin tun. „Auch wenn ich das Gefühl gebraucht zu werden sicherlich vermissen werde“, gab sie zu. Ihr Leben müsse sie nun „total neu organisieren“, aber sie weiß, dass „die Sonne auch in Zukunft aufgehen wird, wie immer.“

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