Lörrach Drei Flächen, ein Ziel: Zentralklinik

Die Oberbadische
Noch ist nichts entschieden: Eine zentrale Herausforderung bei der gegenwärtig favorisierten Fläche „Entenbad Nord“ zwischen Steinenbach und L 138 ist der Hochwasserschutz. Foto: Guido Neidinger Foto: Die Oberbadische

Gesundheitswesen: Stadt prüft derzeit drei potenzielle Standorte / Lutz: Kreisklinik ins Oberzentrum

Die Stadt prüft derzeit drei potenzielle Standorte für ein Zentralklinikum des Landkreises: Die um das Bogenschützen-Areal ergänzte „Hugenmatt“ in Brombach, das erweiterte Gewerbegebiet „Entenbad-Ost“ und die Fläche „Entenbad-Nord“ zwischen L 138 und Steinenbach. Gestern informierte Oberbürgermeister Jörg Lutz über den Stand der Dinge.

Die Ausgangslage Der bislang favorisierte Standort in der Hugenmatt ist definitiv zu klein. Nachdem auch die Angebote des St. Elisabethen-Krankenhauses und womöglich noch Teile der psychiatrischen Versorgung von Emmendingen ins Zentralklinikum verlegt werden sollen, wuchs die benötigte Fläche auf gut sechs Hektar „bei einem ideal geschnittenen Grundstück“ an, sagte Lutz und hob ein Din A 4-Blatt in die Höhe. Dass ein solches in Lörrach nicht vorhanden ist, sei keine Überraschung, so dass letztlich ein Areal von sieben bis acht Hektar Größe benötigt werde. Dieses müsse zudem gut zu erreichen und an den ÖPNV angebunden sein (maximal 500 Meter bis zur Regio-S-Bahn)

Im Oktober will der Kreistag den Grundsatzentscheid zur Zukunft des Kreiskrankenhauses fällen. Das Kreis-Gremium wird sich voraussichtlich für die Bündelung des Klinikangebots entscheiden. Der endgültige Beschluss für den neuen Standort soll im März 2017 fallen. Standort im Oberzentrum Diese Konzentration sei dort sinnvoll, „wo die Mehrzahl der Menschen wohnt“, sagte Lutz: im Oberzentrum Lörrach-Weil am Rhein. Auch der Landesentwicklungsplan weise dieses als Verdichtungsraum für die zentrale örtliche Versorgung im Gesundheitswesen aus. Lutz rechnet damit, dass auf dem „Gesundheits-Campus“ mehr als 2000 Menschen beschäftigt sein werden.

Eine Arbeitsgruppe des Rathauses untersucht die drei Flächen derzeit eingehender. Bei allen Varianten müsste ein S-Bahn-Halt eingerichtet werden. Fachbereichsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic erläuterte die Ansätze im Einzelnen.

Entenbad-Ost Die größte Überraschung: Die Stadt zieht das Gebiet Entenbad-Ost als Klinik-Standort in Betracht. Jenes Areal, das seit Jahres als Erweiterung des Gewerbegebiets vorgesehen ist und auf dessen Erschließung zahlreiche Gewerbetreibende warten. Die Erschließungsmaßnahmen wurden ausgesetzt. Für den Fall eines vollständigen Baustopps sei mit Schadensersatzansprüchen der ausführenden Firmen zu rechnen.

Geklärt werden müssten noch Fragen der Erweiterung dieses 4,5 Hektar großen Gebiets: Dabei könnte die Wasserschutzzone II berührt oder die Überplanung eines Teichs notwendig werden. Zu berücksichtigen seien zudem Quelleitungen auf dem Areal und die angedachte Verlagerung der L 138.

Sollte die Entscheidung zugunsten dieser Variante – Lörrachs letzte größere Gewerbegebietsreserve – fallen, ziehe die Stadt in Erwägung, in der Hugenmatt einen Ausgleichsstandort fürs Gewerbe zu schaffen. Für die Erarbeitung planungsrechtlicher Voraussetzungen rechnet die Kommune mit einer Dauer von zwei Jahren. Die Verwaltung wolle deshalb „in der Abstufung“, so Lutz, versuchen, das Entenbad-Ost als Gewerbegebiet zu erhalten.

Entenbad-Nord Die Fläche zwischen Steinenbach und L 138 ist rund zehn Hektar groß. Einen Bebauungsplan gibt es nicht, zudem befindet sich das gesamte Gelände nicht im Eigentum der Stadt. Größte Herausforderung: Das Areal liegt im Überschwemmungsgebiet und damit in der Hochwassergefahrenzone. Diese könne durch Maßnahmen wie etwa dem Bau eines Damms, Geländeaufschüttung und eine Retentionsfläche „aufgehoben werden“, so die Stadt. Derzeit wird dieser Standort von der Verwaltung favorisiert.

Hugenmatt-Bogenschützen Die zusammengesetzte Fläche umfasst insgesamt acht Hektar. Das Gelände gehört der Stadt, ist aber durch die Wiese mit Damm und die B 317 getrennt. Bis zum Jahr 2030 sind die Tennisanlage und die Cartbahn in Erbpacht vergeben, eine Ablöse sei aber möglich. Es handelt sich um ein langgestrecktes Areal, das weitestgehend außerhalb des Hochwassergefahrengebiets liegt.

Nach weiterer Prüfung möchte die Stadt dem Gemeinderat spätestens im Oktober ein oder zwei Flächen zur Abstimmung anbieten.

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