Lörrach Drei Kandidaten kommen besser an als ihre Partei

Die Oberbadische

Bundestagswahlen: Wahlbeteiligung in Lörrach fast so hoch wie im Wahlkreis / Christoph Hoffmann muss sein Image verbessern

Von Guido Neidinger

Lörrach. Die Lörracher gelten als wahlmüde. Auch am Sonntag lag die Wahlbeteiligung in der Kreisstadt unter der im Wahlkreis Lörrach-Müllheim – allerdings nur unwesentlich. Während im Wahlkreis 76,8 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gingen, waren es in Lörrach 74,3 Prozent. vor vier Jahren nur 68,4 Prozent. Armin Schuster, der sich diesmal zum Sieg im Wahlkreis mühte, kam als Kandidat in Lörrach besser an als seine Partei, die CDU. In allen Wahlbezirken, einschließlich der Briefwahl, errang Schuster bessere Werte als die CDU. Sein bestes Ergebnis holte er mit 40,4 Prozent der Erststimmen in Tüllingen. Am schwächsten schnitt er auf dem Salzert ab (29,8%). 37 Prozent bei den Briefwählern sind der Bestwert für die CDU in Lörrach. Am schwächsten schnitt die Partei mit 24,3 Prozent auf dem Salzert ab. Jonas Hoffmann, der SPD-Kandidat, kam am Sonntag in Lörrach hinter Schuster auf Rang zwei ins Ziel. Auch er genießt bei den Wählern mit 21,9 Prozent mehr Sympathien als die SPD, die nur 17,2 Prozent der Zweitstimmen erringen konnte. Bescheiden ist Hoffmanns Ausbeute dennoch in allen Wahlbezirken. Am besten schnitt er noch im Ortsteil Haagen mit 24,3 Prozent ab, am schlechtesten mit 20,4 Prozent auf dem Salzert. Bei den Zweitstimmen erzielte die SPD in Tumringen mit 19,6 Prozent ihr bestes Ergebnis. Ihr schlechtestes Resultat muss sie mit 14,5 Prozent in Tüllingen verkraften.Gerhard Zickenheiner (Grüne) konnte – entgegen vorübergehender konkreter Hoffnungen am späten Sonntagabend – kein Mandat im Deutschen Bundestag erobern. Wäre es allerdings nach seinem Lörracher Ergebnis gegangen, hätte es gereicht. Die gute Ausbeute seiner Vorgängerin konnte Zickenheiner bei den Erststimmen sogar auf 18,2 Prozent verbessern. Am besten schnitt der Kandidat im Wahlbezirk Stetten ab: 20,4 Prozent. Sein schwächstes Ergebnis erzielte er in Haagen mit 13,9 Prozent. Überall, außer in Haagen, schnitt Zickenheiner besser ab als seine Partei. Christoph Hoffmann (FDP) schaffte zwar den Sprung in den Bundestag über die Landesliste, anders als bei Schuster, Zickenheiner und Jonas Hoffmann sind seine Sympathiewerte in Lörrach deutlich geringer als die seiner Partei. Auf ihn entfielen nur 6,5 Prozent der Erststimmen, während die FDP ein Ergebnis von 10,3 Prozent einfahren konnte. In der Kreisstadt muss Hoffmann also noch an seinem Image arbeiten. Das gilt besonders für Tumringen mit 5,3 Prozent. Am besten schnitt Hoffmann in Tüllingen mit 8,1 Prozent ab. Das ist dort auch für seine Partei mit 12,7 Prozent der Fall. Wäre es also nur nach dem Lörracher Ergebnis gegangen, hätte Hoffmann sein Mandat deutlich verfehlt. Wolfgang Fuhl (AfD) schnitt wie Hoffmann persönlich schwächer ab als seine Partei, aber nicht so deutlich. Mit 9,7 Prozent der Erststimmen kratzte er am zweistelligen Ergebnis, das seine Partei in Lörrach mit 10,6 Prozent locker erreichte. Vielleicht lag es auch daran, dass Fuhl, abgesehen von Plakaten, im Wahlkampf öffentlich nur wenig Präsenz zeigte. Am besten schnitt Fuhl auf dem Salzert ab, wo 16.3 Prozent ihn wählten. Auch die AfD fuhr bei den Zweitstimmen mit 17,6 Prozent hier ihr bestes Ergebnis ein. In Tüllingen erfuhr Fuhl mit 6,6 Prozent fast ebenso wenig Zustimmung wie bei den Briefwählern mit 6,3 Prozent. Das gilt auch für die Partei. Das AfD-Briefwahlergebnis lag bei 7,3 Prozent. 8,4 Prozent der Tüllinger Wähler gaben der AfD ihre Zweitstimme: schwächster Wert aller Wahlbezirke. David Trunz von den Linken bildet das Schlusslicht der sechs Direktkandidaten, deren Parteien im Bundestag vertreten sind. Trunz kam mit 5,9 Prozent dem Neu-Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann (FDP) allerdings sehr nahe bei den Erststimmen. Seine Partei holte in Lörrach 7,5 Prozent. Am besten schnitt Trunz mit 8,6 Prozent in der Innenstadt ab. Von den Briefwählern kreuzten nur 4,3 Prozent Trunz an, 5,7 Prozent seine Partei. Mit 11,9 Prozent wurde die Linke nur in der Innenstadt sogar zweistellig.

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