Lörrach Edirnes OB lehnt Referendum ab

Die Oberbadische
Die Delegation um Jörg Lutz und Recep Gürkan (vorne Mitte) vor dem Rathaus von Edirne Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Städtepartnerschaft : Delegation um Jörg Lutz spricht in Türkei über gemeinsame Projekte und die Politik

Eine neunköpfige Delegation unter der Leitung von Oberbürgermeister Jörg Lutz besuchte vom 25. bis 28. März die türkische Stadt Edirne, mit der Lörrach seit 2011 eine Kulturfreundschaft pflegt. Neben Gesprächen über gemeinsame Projekte war auch die aktuelle politische Lage ein Thema. Einig waren sich die Oberbürgermeister beim Thema Referendum: Beide lehnen die Verfassungsreform ab.

Lörrach. Gerade im Anbetracht der politisch schwierigen Lage in der Türkei war es Lutz ein Anliegen, die guten und konstruktiven Beziehungen zu Edirne auszubauen (wir berichteten) und konkrete Projekte, die ins Stocken geraten waren, wieder aufzunehmen und anzuschieben. „Letztlich können Konflikte nur im Dialog gelöst werden und nicht in der Konfrontation, das war schon immer mein Ansatz und der Ansatz aller Städtepartnerschaften“, betonte Lutz.

Die Stadt im europäischen Teil der Türkei ist traditionell sehr westlich ausgerichtet und verfügt über eine stabile Mehrheit der oppositionellen, sozialdemokratisch ausgerichteten Partei CHP. Seit 2015 ist Recep Gürkan Oberbürgermeister. Er war sich mit Lutz darüber einig, dass die guten Beziehungen zwischen den Städten sinnbildlich sein sollten für enge Beziehungen zwischen der Türkei und Europa und zwischen der Türkei und Deutschland. Beide lehnen das im April anstehende Referendum zur Umstrukturierung der türkischen Verfassung ab.

Im Fokus des Besuches standen jedoch konkrete Projekte zwischen Lörrach und Edirne. Etwa die Wiederaufnahme der guten Beziehungen zwischen der Dualen Hochschule und der Trakya Universität, mit 47 000 Studierenden einer der größten Universitäten im Balkanraum. Zu diesem Zweck war auch der ehemalige Vorsitzende von Lörrach International und Ehrenbürger der Stadt Edirne, Manfred Raupp, Teil der Delegation.

Die neue Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Susanne Daniel nutzte die Gelegenheit erste Kontakte zu knüpfen. Sie möchte sich besonders für einen Schulaustausch einsetzen. Ein Projekt, das schon im vergangenen Jahr hätte stattfinden sollen, damals aber aufgrund des Putschversuches kurzfristig abgesagt werden musste. Hier konnte sich die Delegation ein Bild des Gymnasiums in Edirne machen.

Zudem konnten alle Teilnehmer feststellen, dass die Situation in Edirne sehr entspannt ist und die Partner vor Ort berichteten, dass auch während des Putsches in Edirne keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen waren.

„Es ist für uns als Stadt mit großer demokratischer Tradition eine Pflicht, dass wir uns mit unseren internationalen Partnern und Freunden gemeinsam für die universellen demokratischen Werte einsetzen. Dafür stehe ich als Oberbürgermeister und dafür steht auch mein Kollege Recep Gürka. Daher wollen wir uns gemeinsam für diese Werte engagieren“, betonte Lutz am Ende des Besuches.

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