Von Guido Neidinger Lörrach. Ende Juli feiert das Innovationszentrum Innocel sein 15-jähriges Bestehen. Nahezu zeitgleich scheidet die Gründungsgeschäftsführerin Diana Stöcker aus. Sie wechselt als Bürgermeisterin nach Rheinfelden. Nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter mit der Einrichtung, die das stilisierte Ei in ihrem Logo trägt" Eine konkrete Antwort hatte Oberbürgermeister Jörg Lutz für das städtische Tochterunternehmen auf Anfrage gestern nicht parat. „Ein Weiter so wird es aber nicht geben“, verdeutlichte Lutz schon einmal, dass Diskussionsbedarf besteht. Will heißen: Die frei werdende Stelle der Geschäftsführerin wird nicht einfach nachbesetzt. Allerdings will Lutz die Frage nach der künftigen Ausrichtung des Innocel in Ruhe angehen. Die Zeit drängt auch nicht, zumal das Tochterunternehmen der Stadt nicht führungslos ist. Mit Marion Ziegler-Jung ist weiterhin eine Geschäftsführerin an Bord. Keinen Zweifel ließ Jörg Lutz daran, dass das Innocel nicht irgend ein Unternehmen ist. In der Vergangenheit habe es sich sowohl intern als auch nach außen große Reputation erworben. „Mit dieser Marke darf man nicht leichtfertig umgehen“, betonte das Stadtoberhaupt. Unbestritten ist laut Lutz, dass im Innocel „hervorragende Arbeit geleistet wurde und wird“. Daran soll offenbar auch nicht gerüttelt werden. Nach 15 Jahren, in denen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Stadt Lörrach deutlich geändert hätten, müsse aber die Fragestellung erlaubt sein: „Passen die Strukturen noch"“ Lutz fügte dieser Frage eine weitere hinzu, die ein Fingerzeig in die künftige Ausrichtung des Innocel sein könnte: „Wie können wir die klassische Wirtschaftsförderung stärker in den Fokus rücken"“ Mit dem Fokus meint Lutz vor allem das Handwerk und mittelständische Unternehmen. So könne beispielsweise die Gründung eines Handwerkerhofs im Entenbad ebenso eine Zielsetzung sein wie die Intensivierung des Flächenmanagements der Stadt. Überlegenswert seien auch Bestrebungen, mehr Unternehmen aus dem Energiebereich anzusiedeln. Jörg Lutz will zunächst mit allen Beteiligten reden, „weil diese das Geschäft am besten kennen“. Wenn am Ende dieses internen Prozesses das Ergebnis stehe, „dass wir mehr als nur eine Stelle von links nach rechts zu verschieben“, will Lutz auch den Gemeinderat einbinden. Das Innocel feiert am Samstag, 24. Juli sein 15-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Das Innovationszentrum wurde im Jahr 2000 gegründet, um Existenzgründern den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern.