Von Kristoff Meller
Lörrach. Seit den 1950er Jahren bietet Werner Büche der Jazzszene in Lörrach eine Bühne. Viele große Namen waren im kleinen „Jazztone“ in Brombach – ein ehemaliger Pferdestall –  zu Gast. Die Bürgerstiftung Lörrach würdigt Büches ehrenamtliches Engagement nun  mit der Verleihung des Bürgerpreises  im Rahmen ihrer Benefizgala am 18. Oktober.

„Wir denken, Werner Büche ist als Vorsitzender des Lörracher Jazzclubs schon länger an der Reihe, mit dem Preis ausgezeichnet zu werden“, erklärte Ute Lusche, Vorsitzende der Bürgerstiftung, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. „Was er  ehrenamtlich, mit viel Herzblut und ohne große Zuschüsse aufgebaut hat, ist eine herausragende Leistung“, würdigte Lusche den Preisträger.

Der 1956 gegründete Lörracher Jazzclub zählt zu den ältesten in Deutschland. Büche war eines der Gründungsmitglieder und ist seither durchgehend – bis auf eine einjährige Pause aus privaten Gründen –  im Vorstand aktiv. Sein Domizil hatte das erste „Jazztone“ zunächst in einem Keller in der Teichstraße. Später erfolgte der Umzug in den Keller des Meyerhofs in der Basler Straße, dort gab es jedoch regelmäßig Probleme mit Anwohnern wegen der Lautstärke, wie Büche heute noch in lebhaften Anekdoten erzählen kann.

1980 machte die Stadtverwaltung dann das Angebot, in den Pferdestall neben der Villa Feer umzuziehen. „Es gab durchaus kritische Stimmen, warum wir so weit weg aus der Innenstadt gehen – da draußen gab es keine Nachtschwärmer und Laufkundschaft“, erinnerte sich Büche am Rande der jüngsten Ausstellung im Sparkassenfoyer. Dennoch wagte man den Schritt in die Peripherie. Über zwei Jahre bauten die Jazzclub-Mitglieder das Gebäude um. „Das war eine Wahnsinnsarbeit, aber wir hatten zum Glück viele handwerklich begabte Menschen in unseren Reihen“, erklärte Büche. Zwei Wochen vor der Landesgartenschau konnte das „Jazztone 3“ eröffnet werden und erarbeitete sich schnell einen sehr guten Ruf unter den Jazzmusikern in aller Welt. „Wir hatten bei uns das Klaus Doldinger Quartet und andere Größen zu Gast, die sich heute keine Stadt mehr leisten könnte“, erklärte Büche.

Erst Anfang des Jahres wurde der Lörracher Jazzclub vom Staatsminister für Kultur mit dem Spielstättenprogrammpreis in der Kategorie kleinerer, nicht kommunal betriebener Spielstätten ausgezeichnet. Kommende Woche folgt nun die nächste Würdigung des musikalischen Engagements: „In den 50er Jahren hat Jazz viele Menschen angesprochen,  heute ist Jazz alles andere als Mainstream. Viele Clubs sind wieder von der Bildfläche verschwunden, dass das Jazztone bis heute am Leben ist, zeigt die besondere Leistung von Werner Büche“, fand André Marker, Vorsitzender des Stiftungsrates, ebenfalls lobende Worte für den Musikfan.

Überreicht wird der Preis im Rahmen der Benefizgala im Burghof, die laut Lusche bereits seit langem ausverkauft ist. Das Programmkonzept mit Tombola und wählbaren Menüs der fünf Avantgarde-Wirte bleibe unverändert. „Wir sind froh, dass die Wirte das Konzept so fortführen“, erklärte Marker.

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