Lörrach Ein Narrenherz bleibt immer jung

Die Oberbadische

Seniorenfastnacht: Akteure begeisterten großes Publikum / Viel Musik und deftige Kost am Laufmeter

Von Peter Ade

In allen Ton-, Schräg-, Hoch- und Tieflagen begeisterten die Fasnächtler gestern beim Seniorennachmittag in der Alten Halle Haagen. Narrenzunft, Narrengilde und Freundeskreis zogen (fast) alle Register ihres Könnens und entfachten ein Feuerwerk der besten Laune.

Lörrach. Die Bühnenkünstler griffen beherzt in die Vollen und lieferten derb-süße Kost und deftige Sprüche am Laufmeter. Die 220 Senioren honorierten die geschickt gewählten Highlights mit kräftigem Applaus. Viele Zuschauer - aus allen Stadt- und Ortsteilen – kamen in närrischem Outfit, auch wenn’s nur eine bunte Kopfbedeckung war. Eines bewiesen die Gäste allesamt: Ein munteres Narrenherz bleibt immer jung.

Gildenmeister Frank Morgenstern hieß die Gäste willkommen. Der Stadtspielmannszug mit Tambourmajor Christoph Ries heizte mächtig ein. Derweil brillierten die Hauinger Chruttschlämpe mit einer geschliffenen Schnitzelbangg.

„Herhalten“ musste vor allem der neue US-Präsident „Donäld“ Trump. Gipfel des närrischen Spotts: „Mir Alemanne wüsse jo, Trump cha nur vo Trampel cho.“ Doch auch Lokales wurde aufs Korn genommen, etwa mit dem Vorschlag zum Sparprogramm der Stadt, aufs teure Kremieren zu verzichten und stattdessen „bim Büehler z’komposchtiere“.

Eine fetzige Parodie auf die Hauger Holzsteigerig lieferten die Zunftmeister Hansi Gempp, Andreas Glattacker und Stephan Vogt, wobei Letzterer in die Rolle der Fachbereichsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic schlüpfte, die als Holzprinzessin munter mitsteigerte.

Als Protektor der Lörracher Fasnacht pries Pfarrer Thorsten Becker seine Kochkünste und kam zu der Feststellung: „Männer sind in der Küche den Frauen weit überlegen - vom Schöpfer so gegeben.“ Ganz ohne Frauen sei das Leben aber doch „ein Graus“, forderte der Geistliche das zarte Geschlecht dazu auf, zu ihm zu kommen und ihn zu „mästen“.

Moderator Frank Morgenstern glänzte als gewitzter Bauchredner. Die Stimmen im Hintergrund gehörten Felix Leisinger und Susanne Strohmeyer. Das Team bekam Applaus auf offener Szene.

Szenen aus der großen Politik und jede Menge Lokalkolorit lieferten Thomas und Uli Denzer als „d’Märt-Wiiber us Duemrige“. In ihrer Schnitzelbangg mokierten sie örtliches und weltweites Geschehen – sehr zur Begeisterung des Publikums, das den Urgesteinen gerne noch länger gelauscht hätte.

Gut drauf waren die vier Musikerinnen der neuen Formation „Bläch-Gumsle“ und - wie immer – die jugendliche Guggemusik „Ohre-Putzer“, die zum Finale des zweistündigen Programms überleiteten.

Alles in allem: Es war ein toller Nachmittag für die Senioren. Fürs leibliche Wohl sorgten die umsichtigen Frauen des Freundeskreises unter Leitung von Hans-Peter Pichlhöfer. Ein besonderer Dank galt den Akteuren vor und hinter den Kulissen sowie der nimmermüden Stimmungsband „Nightshadows“ mit Ohrwürmern und Schunkelliedern.

Alle zusammen bewiesen einmal mehr, dass sie das Herz am rechten Fleck haben und am Ende niemand nach Hause ging ohne das Wort auf der Lippe: „’s war eifach toll, drum chumm i’s nögst Johr wieder!“

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