Lörrach Ein Problem für Mensch und Tier

Die Oberbadische

Appell des Werkhofs: Gelbe Säcke frühestens am Vorabend vor Abholung an die Straße stellen

Von Kristoff Meller

Lörrach. Joghurtbecher, Tetrapaks und Spraydosen gehören in den Gelben Sack, Verpackungen aus Glas oder Papier haben dort hingegen nichts verloren. Während die Mülltrennung nicht immer ganz einfach zu sein scheint, ist der Termin der Abholung genau definiert. Dennoch wurden die gelben Säcke im Lörracher Stadtgebiet vermehrt zu früh an die Straße gestellt – mit negativen Folgen.

Frank Sütterlin, Technischer Leiter des Werkhofs, kann ein Lied davon singen. Regelmäßig werden er und seine Mitarbeiter gerufen, weil der Inhalt von gelben Säcken mutwillig auf Lörracher Straßen verteilt wurde. Erst vor kurzem habe es in Brombach einen Fall gegeben, wo unbekannte Täter in der Nacht 20 bis 30 Säcke aufgerissen und über die Straße verteilt hätten. „So etwas gibt es leider immer wieder“, beklagt Sütterlin im Gespräch mit unserer Zeitung. Diese Vandalismusprobleme treten laut Sütterlin vor allem im Innenstadtbereich auf, aber auch in den Ortsteilen komme es immer wieder zu Verschmutzungen. Teilweise würde der Inhalt „extrem verstreut“.

Begünstigt werden solche Beschädigungen laut Sütterlin vor allem durch zu frühes Bereitstellen der Säcke an der Straße. Zumal die Lagerung der Säcke im öffentlichen Verkehrsraum nicht erlaubt ist, wie der Fachbereich Straßen, Verkehr und Sicherheit mitteilt. Nach Paragraf 8 der Abfallwirtschaftssatzung des Landkreises Lörrach dürften Abfallbehälter sowie gelbe Säcke frühestens am Vorabend des Abfuhrtages bereitgestellt werden. Die Zwischenlagerung der Säcke an der Straße konnte kürzlich beispielsweise im Bereich Hünerbergweg beobachtet werden. „Man kann nur an die Bürger appellieren“, sagt Sütterlin. Durch gelbe Säcke, die mehrere Tage vor der Abfuhr an den Straßen bereitstehen, werde das Erscheinungsbild der Stadt erheblich beeinträchtigt. Auch entstünden dadurch während der Sommermonate Geruchsbelästigungen.

Diese wiederum ziehen in städtischen Randbereichen und vor allem in Waldnähe auch Tiere an, da die dünnwandigen Säcke leicht einreißen und dann die Gerüche von Lebensmittelresten in nicht sorgfältig ausgespülten Verpackungen Füchse, Katzen, Mader und Co. anlocken. Auch Igel interessieren sich mit ihren sensiblen Nasen für die Lebensmittelreste, leben dabei aber sehr gefährlich. Wenn sie in Joghurtbechern oder Konservenbüchsen kriechen, bleiben sie laut einer Infobroschüre des NABU oftmals stecken und können sich nicht mehr selbst befreien.

Überarbeitetes, städtisches Reinigungskonzept gut angelaufen

Während das frühe Herausstellen der gelben Säcke wohl ein Dauerthema bleibt, ist das überarbeitete städtische Reinigungskonzept der Stadt unterdessen gut angelaufen: „Es läuft recht gut, und auch das Feedback gegenüber unseren Mitarbeitern ist positiv“, bestätigt Sütterlin drei Monate nach der Inbetriebnahme von zwei neuen Fahrzeugen im Wert von 224 000 Euro, häufigeren Reinigungsintervallen und der Einführung des neuen Reinigungsbezirks „City“, der im Zuge des überarbeiteten Konzepts als eigenständiger Bereich aus dem Innenstadtbezirk herausgenommen wurde und täglich gereinigt wird.

Die Umsetzung des Reinigungskonzeptes lässt sich die Stadt jährlich künftig 400 000 Euro kosten. „Wenn wir intensiver reinigen, wird auch weniger hingeworfen und stattdessen die Mülleimer benutzt“, haben die Mitarbeiter laut Sütterlin an Bushaltestellen und anderen Stellen festgestellt. Denn wo schon Abfall auf dem Boden liegt, ist die Überwindung kleiner, selbst etwas fallen zu lassen.

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