Lörrach Ein seltenes Jubiläum

Die Oberbadische
Jugendlich frisch wirkte der Klang des Kirchenchores Brombach beim Festgottesdienst. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Evangelischer Kirchenchor Brombach tönt seit 125 Jahren

Von Gottfried Driesch

Lörrach-Brombach. 125 Jahre, das sind nach landläufiger Rechnung mehr als vier Generationen. So lange besteht jetzt ununterbrochen der evangelische Kirchenchor Brombach. Mit einem Festgottesdienst, maßgeblich vom Kirchenchor gestaltet, würdigte die Gemeinde am Sonntag dieses seltene Jubiläum.

Viele Gemeindeglieder waren in die evangelische Kirche Brombach gekommen, um dem Chor ihre Referenz zu erweisen. Aber nicht nur die Jubilare gestalteten den Gottesdienst. In ökumenischer und örtlicher Verbundenheit hatten sich einige Gastsänger vom katholischen Kirchenchor, dem Chor Brombach sowie der Kantorei Lörrach angeschlossen. Dirigentin Beatrice Wygandt hatte vier Werke überwiegend aus der Zeit der Wiener Klassik ausgewählt.

Eine gewaltige Aufwertung des Chorklangs gelang durch die Mitwirkung von Walter Kösters und Patricia Scrocco, Violine, Michaela Bongartz, Violoncello, und Radion Burd, Klavier. Wygandt hatte es vermocht, dass der Klang der Sänger ausgesprochen jugendlich frisch wirkte.

„Gott, großer König“ von Carlheinz Heß, gesungen in deutscher Sprache, markierte den Auftakt. Das „Jubilate Deo“ von Rochus Dedler schloss sich an. Im „Magnificat in C-Dur“ von Johann Baptist Sternkopf wurde wie seit Jahrhunderten der Verkündigung von Jesu Geburt gedacht. Musikalisch krönender Abschluss war „Lobe den Herrn, meine Seele“ von Wolfgang Amadeus Mozart, eine deutsche Übersetzung des „Laudate dominum“ aus der Mozart-Vesper KV 339.

Der Text des Evangeliums lautete am Sonntag: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28). Pfarrer Michael Hoffmann thematisierte in deiner Predigt die Speisung der 5000. Es sei für alle genug da, damit sie satt werden. „Die Menschen leiden nicht unter dem Klima, sondern unter Gewalt und rücksichtslosen Regierungen“, sagte der Pfarrer mit Blick auf die Flüchtlingsströme.

Ferner würdigte er die lange Zeit, in der die Menschen mit Gottes Lob im Gesang das kirchliche Leben bereichert hätten. Auch wenn man kein Gründungsmitglied des Kirchenchores mehr ehren könne, so doch wenigstens einen Chorsänger, der seit 62,5 Jahren und damit genau zur Hälfte des Chorbestehens aktiv sei. Karl Kaufmann erhielt dafür die goldene Ehrennadel der Landeskirche angeheftet. Etwas Wehmut sprach aus den Worten Hoffmanns. „Das Bestehen des Chores ist offen. Das Durchschnittsalter der Chormitglieder beträgt 74 Jahre – wir brauchen dringend junge Sänger und Sängerinnen“.

Im Anschluss an den Gottesdienst luden der Kirchenchor und die Kirchengemeinde zu einem Apéro ins neue Gemeindehaus ein.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading