Lörrach Ein wahrer Aufstand der Lehrer

Die Oberbadische
Lehrer Laux alias Horst Schroth Foto: Mike Bach Foto: Die Oberbadische

Kabarett: Glatte Eins für Horst Schroth’s „Satire-Comeback“

Lörrach. Mit der Kunstfigur des Lehrers Laux startete der Hamburger Kabarettist Horst Schroth 1994 seine Solo-Karriere. Nun, nach 22 Jahren, ließ er eben diesen wieder auferstehen. Sein aktuelles Programm „Null Fehler – Das Comeback“ sorgte am Freitag im Burghof für erstaunten Applaus.

„Ich habe Sie zu diesem Infoabend gebeten, weil wir einiges über Lehrkräkte klarstellen müssen.“ So referiert der leicht gehetzte Oberstudienrat vor seiner Lerngruppe, dem Lörracher Publikum. „Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Olaf Laux, bin Lehrer für deutsche Geschichte am Gymnasium in Hamburg. Stehe kurz vor der Pension. So! Jetzt wissen Sie Bescheid.“

Mit saukomischem Ernst bindet Horst Schroth seine Zuschauer geschickt in den Unterricht ein. „Die Tuschelei da hinten in der Ecke muss aufhören! – Mir ist es egal. Geht alles von Ihrer Zeit ab.“

Nach dem lateinischen Prinzip „pars pro toto“ – ein Teil steht für alle – erteilt Lehrer Laux seinen drei Lieblingsschülern aus dem Publikum, stellvertretend für die ganze Klasse sogleich das Rederecht. Ordnung muss sein.

Humorvoll rotzig fällt der Schnellschwätzer aus dem hohen Norden über alles her, was sein vorbereitetes Thesenpapier hergibt. Obwohl Schroth die Grammatik der satirischen Kunst perfekt beherrscht, wettert er ohne Punkt und Komma los.

Gut in Fahrt gekommen, sinniert er über seinen Berufsstand, „Was ist der Älteste Beruf der Welt? Nicht, was Sie denken. Es ist der Lehrer, der letzte Vertreter der Kreidezeit“. Er teilt Geheimnisse seiner Ehe mit: „Die ersten 23 Jahre waren wir sehr glücklich. Dann haben wir uns kennengelernt“, oder er beschwert sich über seine Versetzung nach Darmstadt, „Wie der Name schon sagt; Ist zwar nicht der Arsch der Welt, aber du kannst ihn von dort aus schon sehen“.

Zugegeben, einige seiner Späße sind mit Comedy-üblichen Standardpointen gewürzt. Diese sind aber ordentlich verpackt und immer perfekt platziert, sodass alle Anekdoten aus dem kurzweiligen Programm, inklusive des hervorragenden Impro-Spiels mit dem Publikum, leicht und routiniert gelingen. Alte Schule eben.

Vor der kurzen Pause, also zwischen den beiden „Schulstunden“, wird noch schnell die Pausenaufsicht aus dem Publikum bestimmt und Arbeitspapiere mit folgender Aufgabe verteilt: „Wie sollten Lehrer sein?“

Kaum läutet es zur Zweiten, sind die Antwortzettel eingesammelt und bewertet. Dabei sind viele der Antworten nicht weniger witzig als der Künstler selbst. „Offene Fragen sind Scheiße! Ich will was zum Ankreuzen“, „Könnten Sie die Aufgabe noch mal erklären?“ oder „Lehrer sollen die Klasse unterhalten, bis das Fachpersonal eintrifft“ zeugen vom Einfallsreichtum der Zuschauer.

Begeistert ist Oberstudienrat Laux auch vom Vorschlag, alle Lehrer im Saal aufstehen zu lassen, um zu wissen, wie viele da sind. Als sich gefühlt der halbe Saal erhebt, erbebt erstaunter Applaus. So Viele? Horst Schroth konstatiert stolz, „Das ist mal ein wahrer Aufstand der Lehrer“.

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