Lörrach Einblicke in vielfältige Kunstszene

Die Oberbadische

Kunst : 6. Nacht der offenen Ateliers

Von Gabriele Hauger

„Ist Kunstschaffen für mich ein innerer Dialog, ein Selbstgespräch?“ Diese Frage stellt Christoph Geisel dieses Jahr als Gedanken-Anregung über die mittlerweile 6. Nacht der offenen Ateliers in Lörrach, die diesen Samstag, 16. September, von 17 bis 23 Uhr stattfindet. Über 30 Künstler machen mit und reflektieren jeder für sich über diese Fragestellung.

Lörrach. Ihre persönlichen Antworten finden sich auf dem übersichtlichen Flyer mit Werkbeispielen. Er soll Anregung und Orientierungshilfe zugleich sein. Alle Ateliers zu besuchen, ist schließlich kaum zu schaffen.

Es sind diesmal viele „alte Bekannte“, aber auch einige neue Namen und Gäste mit dabei, Stilvielfalt und Bandbreite seien gewohnt groß, so Geisel, der nach den ersten beiden Jahren mit Reiner Packeiser nun schon seit vier Jahren alleiniger Projektplaner des geschätzten Kulturangebots ist. Die Kooperation mit den Künstlern laufe bestens, unterstreicht er. Inzwischen sei eine richtige Künstlergemeinschaft mit viel Zusammenhalt entstanden. „Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz. Vielmehr bereden wir alles mit allen.“ Und wenn die eine oder andere kleine Animosität entsteht? „Ich bin Waage. Vermitteln liegt mir“, so Geisel lächelnd.

Welch große Außenwirkung die Bildenden Künstler durch den Zusammenschluss zu solch einem „Kulturevent“ haben, ist mittlerweile allen klar. „Einzelne Atelieröffnungen gehen ja meist unter. Die Ateliernacht hingegen ist mittlerweile fest in den Köpfen und sehr nachgefragt – auch weit über die Grenzen der Stadt.“

Voraussetzung zur Teilnahme ist, dass das Atelier fußläufig zur Innenstadt erreichbar ist, dass die Künstler etwas Neues präsentieren können und mit Ernsthaftigkeit künstlerisch arbeiten. Beim Atelierbesuch in unkomplizierter Atmosphäre können Interessierte unverbindlich schauen, fragen, gerne auch kaufen, das alles in schöner Werkstatt-Atmosphäre. Gerade Jüngere, die sich erstmals richtig einrichten, suchten hier nach Inspiration. „Immer mehr Menschen wollen sich ein Original statt eines Druckes ins Wohnzimmer hängen“, so Geisel.

Immer wieder sind die Besucher überrascht über die künstlerische Vielfalt in der Stadt und darüber, wo sich überall Ateliers befinden. Die Szene ist ja stets im Wandel. So hat beispielsweise Bruno Haas sein Lörracher Atelier aufgegeben und ist nach Maulburg gezogen. Neu dabei sind Magdalena Schneider beim Busbahnhof sowie Illa Arens in der Nähe des „Guten Hirten“.

Wie üblich, machen auf dem von der Stadt finanziell unterstützten Flyer wie eingangs beschrieben eigene Kurztexte der Künstler sowie ein bebildertes Werkbeispiel Lust aufs Kennenlernen. Manche Ateliers haben auch wieder Gäste eingeladen. Dazu gibt es einige interessante Künstler-Paarungen von Brüdern, Ehepaaren oder Mutter/Tochter.

Christoph Geisel, selbst beteiligter Künstler, steckt viel Engagement in die Organisation der Nacht der offenen Ateliers. „Die Freude an der Dynamik, die das Projekt entwickelt hat, entschädigt mich für die Arbeit“, meint er. Und: „Wir werden mittlerweile als Künstler ganz anders wahrgenommen. Es ist ein reger, bereichernder Dialog der Künstler untereinander entstanden.“ n Die Flyer liegen in der Tourist-Info, im Alt Stazione und am Abend in jedem Atelier aus. Abrufbar auch auf der Homepage der Stadt

Wladimir Fuchs, Elena Politowa, Jean-Claude Houlmann, Magdalena Schneider, Irene Pacha, Eloisa Florido Navarro, Cerstin Thiemann, Freiraumkunstlager und viele Künstler, Gabriele Menzer, Jenny Obrist, Astird J. Eichin, Christoph Geisel, FrançoisMichel und Marcel Croissant, Michael und Sylvia Jaks, Claudia Körner, Dina Rosas, Barbara und Philippa Ruda, Robby Walter, Marga Golz, Hanna Benndorf, Claudia Bitzer, Beate Fahrnländer, Paolo Pinna, Lolita von Rohr und Illa Arens.

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