Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt seit Jahren rasant an. 167 000 waren es 2015 bundesweit. Entsprechend groß ist die Verunsicherung – auch in Lörrach. Gestern berieten Mitarbeiter des Landeskriminalamtes, wie man sich vor Einbrechern schützen kann. Von Katharina Ohm Lörrach. Andrang herrschte den ganzen Tag über im Info-Mobil des Landeskriminalamtes (LKA) auf dem Marktplatz. Ein Lörracher Ehepaar hat viele Fragen: Stabile Türen und doppelte Verriegelung haben sie bereits. Aber reicht das" Die Möglichkeiten, sich vor Einbrüchen zu schützen, sind vielfältig. Das wird im LKA-Mobil deutlich. An den Wänden hängen Riegel, Schlösser und Alarmanlagen. Die Spezialisten der Polizei erklären interessierten Bürgern anschaulich deren Verwendung. „Eine gute Verriegelung ist der beste Schutz“, erklärt LKA-Mitarbeiter Thomas Österlin und zeigt auf ein Fenster: „Gegen das Aufhebeln sollte man den Rahmen mit einer Pilzkopfverriegelung aufrüsten.“ Das sind kleine Metallstifte, die sich beim Abschließen mit dem Rahmen verhaken. Mit dem Schraubenzieher, dem beliebtesten Einbruchswerkzeug, haben Einbrecher dann keine Chance mehr. In den Gesprächen mit den Experten wird deutlich, dass viel Halbwissen in der Bevölkerung kursiert. Im Info-Mobil erhalten sie wertvolles Wissen zur Vermeidung von Einbrüchen. Um möglichst viele Bürger zu erreichen, reisen die Beamten von Ort zu Ort. Die Prävention auf Rädern gibt es schon seit 1978. Aufgrund der steigenden Zahl von Einbrüchen ist das LKA seit dem vergangenen Jahr mit zwei Fahrzeugen in Baden-Württemberg unterwegs. Bürgernähe und der direkte Kontakt vor Ort ist laut Thomas Wurster vom LKA Ziel dieser mobilen Präventionsarbeit. Der Erfolg der Aufklärung lässt sich nach seinen Worten belegen: „Der Anteil der gescheiterten Einbruchsversuche ist in den vergangenen Jahren gestiegen.“ Momentan sind vier von zehn Einbruchsversuchen erfolglos. Die Zuhörer zeigten sich zufrieden mit der Qualität der umfassenden Beratungen im Info-Mobil des LKA. Auch die Lörracher Polizei hat ihre Präventionsarbeit seit November noch einmal verstärkt. „Die Kontrollen und Streifen durch Wohngebiete haben deutlich zugenommen. Damit konnten wir die Anzahl an Einbrüchen bereits eindämmen“, erklärt Präventionsberater Günter Welzel. Neben den vielfältigen mechanischen und elektronischen Mitteln gegen Einbrüche gibt es für Welzel eine simple weitere Möglichkeit: ein gutes Nachbarschaftsnetzwerk. Das bestätigt auch unser zu Beginn genanntes Ehepaar: „Gute Nachbarn, die aufpassen, sind wichtig.“