Die neue Halle in Brombach wird gebaut, das angrenzende Parkhaus erst einmal nicht. Die Gebäude auf dem Bonifatiusareal werden nicht  umgebaut und beim Boulevard Belchenstraße erfolgt nur der Restausbau. Die Stettengasse wird saniert, der Umbau des Aicheleknotens wird hingegen verschoben. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag beschlossen.

Von Kristoff Meller

Lörrach. Leicht irritiert war Margarete Kurfeß (Grüne), dass sich die  anderen Fraktionen zu einer „solch großen Investition“ wie der Halle in der bis dahin bereits drei Stunden dauernden Sondersitzung (wir berichteten gestern) erst nicht äußern wollten. Denn selbst sie als Brombacherin habe „lange Zeit Bedenken“ bezüglich der Kosten gehabt. Um so mehr begrüßte sie die auf neun Millionen Euro festgelegte Obergrenze des Projekts, für das „an allen Ecken und Enden im Haushalt gespart“ werde. Darum könne sie die „Lörracher Halle auf Brombacher Gemarkung“ mittragen.

„Natürlich ist das eine Halle für die ganze Stadt“, betonte  auch Doris Jaenisch (CDU). Ortsvorsteherin Silke Herzog (Freie Wähler) darf sich nun schon mal für ihren „Sprung in die Luft“ warm machen, den sie für die Ankunft der ersten Bagger versprach.

„Der Haken ist dran“, stellte auch Oberbürgermeister Jörg Lutz erleichtert fest. Betonte aber: „Sonderwünsche sind keine drin.“ Vielmehr müsse bei der Planung darauf geachtet werden, wo die Kosten im Detail noch etwas gedrückt werden könnten. Hierzu sollen laut Bürgermeister Michael Wilke Gespräche mit Architekten und den Vereinen geführt werden, um „Einsparpotenziale“ aufzuzeigen. 

Parkhaus in Brombach
Bei zwei Enthaltungen wurde der Verzicht auf ein Parkhaus neben der neuen Halle beschlossen. Dennoch gibt es noch Gesprächsbedarf: „Die Autos und Busse werden kommen“, warnte Günter Schlecht (SPD) vor „heiklen Situationen“. Auch Margarete Kurfeß prophezeite „Gejammer“, wenn die Besucher in den angrenzenden Wohngebieten parken. Hans-Dieter Böhringer (SPD) beklagte  vor allem fehlende Parkplätzen für die Busse, mit denen Gästeteams und -fans künftig zu den Handball-Spielen anreisen werden.

Die Hoffnung liegt hier in den Gesprächen der Stadt mit der Familie Schöpflin: „Wir als Stadt brauchen kein Parkdeck“, sagte Lutz, die Schöpflin Stiftung hingegen lege „allerhöchsten Wert“ darauf, weshalb er auf eine „adäquate Beteiligung an den Kosten“ hoffe. 

Stettengasse
Auch wenn Xaver Glattacker (CDU) bei einer persönlichen Ortsbegehung kürzlich „keine Löcher“ sondern lediglich Laub festgestellt  haben will,  wird die marode Straße  trotz acht Gegenstimmen neu gebaut. Da die Straße im Sanierungsgebiet Campus liegt, belaufen  sich die Gesamtkosten dank Fördergelder auf 185 000 Euro wie Fachbereichsleiter Klaus Dullisch erläuterte. Er warnte vor der auf den ersten Blick günstigeren Variante, für 60 000 Euro nur den Belag zu ersetzen: „Eine neue Straße hält wesentlich länger, als wenn wir am Belag rumflicken.“ 

Aicheleknoten
Die Gesamtkosten für den Kanalbau und den Umbau des Aicheleknotens (rund zwei Millionen Euro) sowie der Basler- und Kirchstraße sind derzeit mit insgesamt rund 5,1 Millionen Euro angesetzt. Bei zwei Gegenstimmen wurde nun beschlossen, dass 2017  nur der Kanal im Bereich des Aicheleknotens neu errichtet und die Straße im Grabenbereich wieder hergestellt wird. 2018 und 2019 werden in der Basler Straße dann sowohl der Kanal saniert als auch die Straße erneuert und zur erweiterten Fußgängerzone umgebaut, so die Vorlage. Danach müsse entschieden werden, ob der Aicheleknoten umgebaut werden soll, beziehungsweise eine Finanzierung möglich ist.

Ulrich Lusche (CDU) wettete schon jetzt „eine gute Flasche Wein“ darauf, dass auch 2019 aus finanziellen Gründen kein grünes Licht für die Umgestaltung erteilt werde.  

Bonifatiusgelände
Die Gebäude auf dem Bonifatiusgelände werden aufgrund der  Kostenberechnung in Höhe von fast fünf Millionen Euro vorerst nicht für eine Nutzung durch die Musikschule umgebaut. Laut Lutz soll aber die Musikschule zumindest einen Flügel der Hebelschule räumen. Die Verwaltung will gemeinsam mit den beiden Schulen Lösungen für die Raumnot erarbeiten. 

Belchenstraße
Ohne Diskussion wurde einstimmig beschlossen, beim Boulevard Belchenstraße vorerst lediglich die Restfläche des Boulevards für 200 000 Euro auszubauen. Die Rampe an der Eulerstraße wird nicht umgebaut.