Lörrach Eine Inspiration zum Frieden

Die Oberbadische
Caroline Buffet erläutert dem Vorsitzenden des Behindertenbeirats, Dirk Furtwängler, das Holzschnitzwerk „Barbara“ von Christian Trachsel. Foto: Markus Greiß Foto: Die Oberbadische

Kunstausstellung: 61 behinderte Künstler setzen im Hebelsaal einen Kontrapunkt zu Terror und Gewalt

Ein aus Draht geformter Orpheus, die Leier in der Hand, der Körper mit einem Notenblatt ausgefüllt, steht fest verwurzelt auf einem Baumstamm. Er scheint im Begriff zu sein, in die Unterwelt hinabzusteigen, um seine Braut Eurydike zu befreien.

Lörrach. Dieses durch einen bekannten Holzschnitt von Gerhard Marcks inspirierte Kunstwerk Sebastien Duongs ist derzeit im Rahmen der Ausstellung „Inspiration 5“ im Hebelsaal des Dreiländermuseums zu sehen – zusammen mit zahlreichen anderen Bildern, Skulpturen und Objekten, die 61 behinderte Künstler aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz geschaffen haben (wir berichteten).

Elf Werke der Museumssammlung waren als Inspirationsquelle genutzt worden, um das Thema „Frieden und Liebe“ künstlerisch umzusetzen. Die Teilnehmer hatten es bewusst gewählt, um den Kriegen, der Gewalt und dem Terror unserer Zeit etwas entgegenzusetzen. So hat etwa eine vergoldete Friedenstaube aus den 1930er Jahren Pate für einen ganzen Taubenschwarm aus Papier, Pappmaché, Holz und Textilien gestanden. Und das vom bedeutenden Lörracher Künstler Max Laeuger auf einem Keramikteller verewigte Liebespaar findet sich als Holzschnitzmotiv auf einer Baumscheibe wieder.

„Inspiration 5“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Dreiländermuseums mit vier Förderstätten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz: dem Institut Médico Educatif Bartenheim, der integrativen Grundschulklasse der Freien Evangelischen Schule und Karl-Rolfus-Schule, der Berufsschulstufe Helen-Keller-Schule und dem Pavillon Kästeli Pratteln.

In seiner Ansprache beim Festakt zur Ausstellung dankte Museumsleiter Markus Moehring am Freitag Museumspädagogin Caroline Buffet, die das Projekt „Inspiration“ bereits im fünften Jahr federführend organisierte.

Nach dem musikalischen Auftakt des Bal-Klezmer-Ensembles der Städtischen Musikschule Lörrach stellten Buffet und der Historiker Hansjörg Noe die Inspirationsquellen und die neu geschaffenen Kunstwerke der Ausstellung auf Französisch und Deutsch vor. Die Werke sind von Menschen im Alter zwischen sieben und 70 Jahren mit sehr unterschiedlichen Behinderungsgraden geschaffen worden. Das Verbindende zwischen ihnen sei die „Kunst als universelle Sprache“, so Noe.

  Die Ausstellung „Inspiration 5“ läuft noch bis zum 22. Januar im Hebelsaal. Geöffnet ist sie täglich außer Montag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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