Große Namen, interessante Persönlichkeiten und  besondere Begegnungen: Die Mitarbeiter des Burghofs freuen sich jedes Jahr auf das  Stimmen-Festival. Denn in diesen aufregenden Wochen ergeben sich oft „Momente, die ich bei meiner Arbeit wirklich liebe“, sagt Pressesprecher Jan Obri. Für unsere Redaktion hat er drei dieser Momente aufgeschrieben.

Der letzte Tag des Festivals 2013: Das „Finale“, wie wir es nennen. Bob Geldof und „Stimmen“ laden zum Pressegespräch in den Burghof. Mit Bob Geldof verbinde ich zwar, auch aufgrund meines Alters, wenige unmittelbare Erinnerungen, doch bin ich mir über seine Rolle in der Welt bewusst. Der Songwriter, Autor, politische Aktivist, der „Pink“ aus Pink Floyds Film „The Wall“ und selbstverständlich Mitbegründer der Supergroup Band Aid und des Projekts „Live Aid“.

 Kurz vor der Veranstaltung beobachte ich ihn in einer Runde, er plaudert. Nach dem Pressegespräch noch ein Fotoshooting – der Star aus Irland jetzt im Blitzlicht. Danach wieder plaudern. Und mich überkommt dieses Gefühl, einem ganz normalen Menschen gegenüber zu stehen. Kein Jahr später im April 2014 stirbt seine Tochter Peaches und ich denke zurück an dieses Treffen im Burghof mit dem Menschen Bob Geldof und was in ihm jetzt wohl vorgehen muss.

 Ein Jahr später: Wir befinden uns im Merchandise-Zelt auf dem Marktplatz. Es ist Stimmen, der 25. Juli, kurz nach dem Konzert, als plötzlich Pete Doherty, Sänger der Babyshambles, hinter mir steht und mit einer Schachtel in die Runde wedelt: „Pizza, anyone?“ Dankend lehne ich ab und betrachte mir den Mann aus Hexham im Nordosten Englands genauer.

Das ist derselbe Pete Doherty, dieser Superstar und Exzentriker, dem ich auf den Tag genau drei Wochen zuvor im Londoner Hyde Park zu Füßen lag – gemeinsam mit 65 000 anderen bei der Reunion der Libertines. Nun steht er hier mit uns und sieht aus wie ein ganz normaler Mensch, pizzaessend und zufrieden betrunken drein schauend. In diesem Moment fühle ich ebenfalls Zufriedenheit.

Der 13. Juli 2016: Mit Kristoff Meller von der Oberbadischen Zeitung sitze ich im Auto, wir sind auf dem Weg ins Hotel zu Suzanne Vega. Ein Interviewtermin steht an. Einer von vielen für sie – wie wir später erfahren. Denn obwohl sie heute in Lörrach auftritt, werden nicht alle über die Presseabteilung des Stimmen-Festivals koordiniert.

 Während der Fahrt unterhalten wir uns über die Sängerin. Was ist sie wohl für ein Mensch, wird sie nett zu uns sein, hoffentlich gesprächig.

Im Hotel angekommen, lässt uns die Amerikanerin erst einmal warten, der vermeintliche Tour Manager unterhält uns in der Zwischenzeit. Dann betritt sie leise den Raum, gibt uns höflich und kurz auf den Boden blickend die Hand. Sie wirkt schüchtern, zurückhaltend aber gleichzeitig sehr aufmerksam.

Schnell beginnt sie Geschichten zu erzählen, denn die Fragen gefallen ihr. Das Interview entwickelt sich zu einem guten Gespräch, es wird viel gelacht, sie erzählt von ihrem Mann und den Hunden zuhause, und wieder habe ich dieses Gefühl, ein bisschen hinter die Fassade dieser oft im Rampenlicht stehenden Persönlichkeit blicken zu können. Das sind die Momente, die ich bei meiner Arbeit wirklich liebe.


Jan Obri wurde 1981 in der Nähe von Pforzheim geboren und studierte Englisch sowie Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.

Während des Studiums begann er bereits, selbst Konzerte zu veranstalten, arbeitete unter anderem für die Presseabteilung des Stadttheaters und des Zelt-Musik-Festivals bevor er 2008 in einer Londoner Marketing-Agentur tätig war.

Seit 2013 arbeitet Obri für den Burghof, zuerst im Marketing und seit Februar 2016 als Pressesprecher des Burghofs und Stimmen-Festivals. Ebenfalls seit 2013 ist er verantwortlich für das Programm und die Konzeption des „Between the Beats“-Festivals.