Lörrach Eine Show mit lebenslangen Andenken

Die Oberbadische
Inmitten des regen Treibens auf der Messe im Burghof lassen sich am Samstag viele Besucher Tattoos stechen. Foto: Susann Hujer Foto: Die Oberbadische

Tattoo and Art: Eine Mitmachmesse der anderen Art im Burghof / 60 Tätowierer in Lörrach

Von Susann Hujer

Lörrach. Tattookünstler aus vier Kontinenten waren anlässlich der 4. Lörracher Tattoo and Art Show am Samstag zu Gast im Burghof.

Ihre Kunst geht unter die Haut. Wenn die Tattoonadeln im Burghof surren, dann ist die Lörracher Tattoo and Art Show zu Gast. Über 60 handverlesene Tätowierer aus der ganzen Welt sind ins Dreiländereck gekommen, um ihr Können zu demonstrieren und vor Ort zu tätowieren.

Alle von ihnen haben viel zu tun und sind konzentriert bei der Arbeit. „Wir haben hier sehr tätowierfreudige Besucher“, freut sich Feli De la Vega, der die Veranstaltung mitorganisiert hat. Der Sinn der Messe sei, dass Tätowierer sich austauschen und entfalten können.

Doch nicht nur der Austausch wird groß geschrieben, auch eine gewisse Konkurrenz herrscht hier: schließlich erhalten jene, die die beste Arbeit abliefern, begehrte Preise. Dafür ist eigens eine Fachjury nach Lörrach gekommen. Nur Tattoos, die auf der Messe gestochen werden, sind für den Wettbewerb qualifiziert.

Im Untergeschoss des Burghofs ist eine Station aufgebaut, an der Künstler und andere Interessierte Tattooequipment erstehen können. Das ist insofern praktisch, dass die Tätowierer so nicht ihr gesamtes Arsenal mitbringen müssen.

Zwei Freundinnen aus Breisach sind zur Tattoo and Art Show gekommen, um sich ihre ersten Tattoos stechen zu lassen. „Ich habe mir zwei Motive stechen lassen“, erzählt die 19-jährige Smilla Nölle und zeigt eine in Folie verpackte Tätowierung, die ihren Finger ziert. „Das andere ist auf dem Rücken.“ Ihre Freundin Linda Schärli hat sich für ein kleines Motiv am Knöchel entschieden. „Das Stechen hat zum Glück nicht wehgetan“, sagt die 18-Jährige erleichtert. „Es fühlte sich mehr wie ein Kitzeln an.“

Wirklich schmerzhaft hingegen sieht die polynesische Technik Tatau aus, wo mithilfe von Klöppel und Nadel die Farbe unter die Haut geklopft wird. Beinahe ehrfürchtig beobachtet eine größer werdende Gruppe an Besuchern, wie sich ein Mann den Arm tätowieren lässt.

Trends in Sachen Tattoos sieht Feli De la Vega derzeit besonders im Bereich Mandalas und Realismus. Den fotorealistischen Stil findet man zum Beispiel bei Fabio Effe. Der Italiener, der in bei Tattoo Nero in Schlieren arbeitet, liebt seinen Job.

Milan Kovacevic ist seit sieben Jahren Tätowierer bei Ercheccio in Wehr. Sein 17-jähriger Sohn Marko hilft fleißig am Stand mit. Irgendwann, könnte er sich vorstellen, Tattookünstler zu werden. „Aber erst einmal mache ich die Schule fertig“, sagt er.

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