Lörrach Ende der goldenen Stromzeiten

Die Oberbadische
Die EGH-Spitze (v. l.): Jürgen Schneider, Rino Picen, Ralf Matje, Regina Studer, Günter Schlecht, Klaus Scheurer, Armin Kirchhofer, Peter Henning und Werner Stiegeler Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Elektrizitäts-Genossenschaft Hauingen stark gefordert / Erfolgreiches Geschäftsjahr

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen infolge steigender Umlagen und staatlicher Abgaben bleibt die Elektrizitäts-Genossenschaft Hauingen (EGH) auf allen Positionen gut aufgestellt. 328 Mitglieder halten insgesamt 3996 Anteile mit knapp 200 000 Euro gezeichnetem Kapital.

„Die goldenen Stromzeiten sind auch für uns leider vorbei“, beschrieb Ortsvorsteher Günter Schlecht in seiner Eigenschaft als EGH-Vorstandsvorsitzender die aktuelle Situation der vor über 100 Jahren gegründeten Genossenschaft. Als kleiner Betrieb müsse sich die EGH „strategisch und unternehmerisch kurz-, mittel- und langfristige Gedanken über eine erfolgreiche Zukunft machen“. Schließlich wolle man weiterhin „sicher, preisgünstig, fair und umweltverträglich“ am Markt präsent sein, erklärte Schlecht am Mittwoch in der Generalversammlung im evangelischen Gemeindehaus.

Die Bilanz 2014 schließt in Aktiva und Passiva mit 894 538 Euro. Den größten Vermögenswert bilden technische Anlagen und Maschinen (587 066 Euro) sowie Grundstücke und Bauten (39 957 Euro). Die Umsatzerlöse betrugen knapp 1,145 Millionen Euro. Die Gesamtsumme aller Investitionen lag 2014 bei netto 149 272 Euro.

Für die zurzeit 1552 EGH-Kunden wurden im vergangenen Jahr über die Energiedienst (ED) Rheinfelden 5,012 Millionen Kilowattstunden (kWh) bezogen (2,38 Prozent weniger als 2013). Im jüngsten Geschäftsjahr sank der Jahresüberschuss von 26 888 auf 11 559 Euro.

„Sehr erfolgreich“ arbeiten laut Schlecht die Photovoltaikanlagen der EGH und der inzwischen 34 privaten Betreiber. Insgesamt seien letztes Jahr 238 026 Kilowattstunden Sonnenstrom ins Netz eingespeist worden, davon produzierten die vier EGH-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden 42 760 Kilowattstunden.

Aufsichtsratsvorsitzende Regina Studer bescheinigte dem EGH-Vorstand und dem hauptamtlichen Personal um Geschäftsführer Jürgen Schneider solide und umsichtige Arbeit. Die Vermögens- und Finanzlage sei geordnet. Die Eigenkapitalquote liege bei 77,3 Prozent.

Aus dem Jahresüberschuss 2014 in Höhe von 11 559 Euro erhalten die Mitglieder eine Dividende von drei Prozent. Das hierfür berechtigte Guthaben beträgt 5513 Euro, die verbleibenden 6045 Euro wandern als Gewinnvortrag ins Geschäftsjahr 2015.

Die stellvertretende Ortsvorsteherin Annette Bachmann-Ade dankte der EGH für soziales Engagement in der Gemeinde und beantragte die danach einstimmig erfolgte Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Regina Studer wurde als Aufsichtsratsvorsitzende für drei weitere Jahre gewählt, ebenso Aufsichtsrat Armin Kirchhofer und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Rino Picen.

Zu Beginn der Versammlung gedachten die Mitglieder des am vergangenen Sonntag im Alter von 91 Jahren verstorbenen Unternehmers und Kommunalpolitikers Udo Kunz, der seit 1953 EGH-Mitglied und von 1958 bis 1966 deren Vorsitzender war. Mit Erfahrung, Weitblick, Entschlossenheit und Geschick habe er viele Herausforderungen gemeistert, würdigte Vorsitzender Schlecht die Verdienste des Verstorbenen.

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