Lörrach Endlich ankommen

Die Oberbadische
In die Schaffung von Anschlussunterkünften involviert (v.l.): Annette Buchauer, Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement, Judita Kovac, stellvertretende Fachbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement, Pfarrer Thorsten Becker, Michael Wilke, Yvonne Eyhorn, stellvertretende Fachbereichsleiterin Bürgerdienste, und Jörg Lutz. Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Integration: Fläche Neumatt-Brunnwasser für Anschlussunterbringung vorgesehen

Die Verwaltung möchte auf der Grünfläche an der Hornbergstraße zwischen Haagen und Hauingen Wohnungen für die Anschlussunterbringung von 200 Flüchtlingen errichten. Um über die Planungen zu informieren, lädt die Stadt am Montag, 3. Juli, 19.30 Uhr, in die Alte Halle Haagen zu einer Bürgerinformation ein.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die Gemeinschaftsunterkünfte des Landkreises werden abgebaut, Flüchtlinge wechseln in die Anschlussunterbringung. Mit dieser beginnt der eigentliche Integrationsprozess. Nachdem die Verwaltung mehrere Alternativen geprüft hat, möchte sie dem Gemeinderat das Areal Neumatt-Brunnwasser als Standort für wertige Unterkünfte in Containerbauweise vorschlagen. Das Gelände eigne sich besser als die Optionen auf dem Füssler-Areal und an der Lauffenmühle, so Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeister Michael Wilke unisono.

Genutzt wird der Grund und Boden zwischen den Ortsteilen derzeit überwiegend als landwirtschaftliche Fläche und für den Sport. Die kleine Container-Siedlung soll eine auf drei Jahre angelegte Übergangslösung sein, so Lutz. Anschließend ist die Fläche als Bauland für die Stadt vorgesehen.

Die Verwaltung schlägt vor, auch den nördlichen Bereich des Gebietes als Baufläche zu entwickeln. Diese biete Platz für 150 bis 300 Wohnungen. Der überwiegende Teil bleibe für die Nutzungsvarianten „Sport“ und „Freizeit“ erhalten. Dabei biete sich die Schaffung eines gemeinsamen Tenniszentrums verschiedener Vereine an, hieß es. Zudem sei Raum für einen zweiten Fußballtrainingsplatz vorhanden. Sowohl Tennis- als auch Fußballvereine könnten mit einer Zusammenlegung von Sanitäranlagen, Umkleiden oder Vereinsräumen Synergieeffekte erreichen, so die Stadt mit Blick auf das Gesamt-Areal.

Die rund elf Hektar große Fläche an der Hornbergstraße für die Anschlussunterbringung gehört der katholischen Kirche und war bereits vor Jahren für den Bau einer Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises vorgesehen. Nun also, so Pfarrer Thorsten Becker, kehren die Akteure „an den Anfang zurück“. Die katholische Kirche stelle sich ihrer Verantwortung und werde das Gelände auch für den Bau der Anschlussunterbringung zur Verfügung stellen – dies ausdrücklich zu einer reduzierten Pacht. Auch die Bereitschaft ehrenamtlicher Helfer zum Engagement sei weiter groß.

Lörrach werden im Jahr 2017 voraussichtlich rund 320 Flüchtlinge für die Anschlussunterbringung zugewiesen. 2016 sind bereits rund 130 Menschen durch die Stadt untergebracht worden. Im laufenden Jahr hat die Kommune bislang 160 Menschen eine Anschlussunterkunft geboten – größtenteils in der Wohnanlage Gretherstraße.

Zusätzlich zur regulären Anschlussunterbringung müsse künftig auch mit der Unterbringung im Zuge der Familienzusammenführung gerechnet werden. Damit sei klar, dass weitere Menschen mit Wohnraum versorgt werden müssten. Hierfür eigne sich das Areal Neumatt-Brunnwasser am besten.

Insgesamt, so betonten Lutz und Wilke, habe die Lerchenstadt mit Flüchtlingen wenig Probleme gehabt. Lutz: „Viele Befürchtungen haben sich in Luft aufgelöst“. Dies bestätigten auch seine Erfahrungen, bekräftigte Becker.

Erfahrungsgemäß sei eine Unterkunft mit 200 Menschen gut zu handhaben, zumal diese künftig über eigenen Wohnraum verfügten, so Wilke. Auch in Containerbauweise sei ansprechender Wohnungsbau denkbar, ergänzte Lutz. Kapazitäten für die Betreuung von Kindergarten- und Schulkindern seien in Haagen, Hauingen und Brombach vorhanden.

Wie berichtet, plant die Stadt im Zusammenhang mit der „bedarfsgerechten Betreuung“ der Flüchtlinge die Einrichtung eines ans Rathaus angebundenen „Welcome Centers“. Dort soll für jeden Flüchtling ein „Integrationsplan“ erstellt werden.

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