Lörrach Energie bleibt ein heißes Thema

Die Oberbadische
Die Villa Lioba, künftiger Sitz der städtischen Musikschule, muss energetisch saniert werden. Archivfoto: Guido Neidinger Foto: Die Oberbadische

EnergieberichtStadt erläutert Zahlen für das Jahr 2014 / Größter Handlungsbedarf beim  Wärmeverbrauch

Seit Jahren bemüht sich die Stadt um die Reduzierung des Energieverbrauchs in ihren Objekten. Gleichwohl bleibt das Einsparpotenzial hoch: Das belegen die Zahlen des Energieberichts 2014, der am morgigen Donnerstag im Ausschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales (AUT) erörtert wird.

Lörrach (bk). Im Energiebericht werden die für 46 städtische Gebäude, Hallen- und Parkschwimmbad, Straßenbeleuchtung sowie die großen Wasserverbraucher gesammelten Daten der Jahre 2005 bis 2014 zusammengestellt und ausgewertet. Die Lage Die Auswertung dieser Daten ergab, dass beim Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch nach wie vor Einsparpotenzial vorhanden ist und dieses angesichts steigender Energiepreise weiter erschlossen werden sollte, wie die Fachbereichsleiterin „Umwelt/Klimaschutz“, Britta Staub-Abt, in der Vorlage betont. Wärme Der größte Handlungsbedarf besteht beim Wärmeverbrauch, der mit 72 Prozent die meiste Energie benötigt. Zwar konnte dieser Verbrauch etwa durch Heizungssanierungen seit 1999 um rund 30 Prozent gesenkt werden, dennoch stagnierten die Zahlen in den vergangenen Jahren. Erst 2014 wurden wieder Einsparungen erzielt. Hauptursache war der Um- und Ausbau der Schulen zum Ganztagsbetrieb, der darüber hinaus energieintensive Technik für die Verpflegung erfordert habe.

Positiv habe sich der Energiemix bei der Wärme entwickelt: Der Biomasseanteil am Wärmeverbrauch ist mit 42,4 Prozent auf dem bisherigen Höchstwert. Der Heizölverbrauch in städtischen Gebäuden liegt nur bei 1,1 Prozent. Strom Die Schulentwicklung beeinflusst auch das Bild beim Strom: Ganztagsschulen, verstärkter Einsatz neuer Technologien (Computer) und stromintensive Gebäudetechnik (Lüftung, Aufzüge) sorgen für kontinuierliche Verbrauchssteigerungen.

Beim Energiemix wurden die guten Werte aus dem Jahr 2013 bestätigt. 2014 betrug der Anteil an selbst erzeugtem und selbst genutztem Strom aus Blockheizkraftwerken und Fotovoltaik knapp 11 Prozent. Der Ökostrom Gold-Anteil lag bei 32,5, der Ökostrom Silber-Anteil (Mindeststandard) bei fast 57 Prozent.

Bei der Straßenbeleuchtung wurde seit 2004 durch Sanierungen 25 Prozent Energie eingespart. Wasser Der Wasserverbrauch in den Gebäuden wurden kontinuierlich reduziert, indes liegt der aktuelle Wert knapp über dem des Vorjahres. Größte Einzelverbraucher sind die Schwimmbäder, wobei der Verbrauch des Hallenbads aus technischen Gründen (zusätzliche Filterreinigungen) seit 2013 um mehr als 40 Prozent gestiegen ist. Kosten Bei den Kosten für Wärme ist ein steter Anstieg zu verzeichnen. Dennoch beträgt die durchschnittliche jährliche Steigerung für die Gebäudeheizung in den vergangenen zehn Jahren nur rund ein Prozent. Dabei wirkt sich der hohe Anteil an Biomasse am Energiemix positiv aus. In den Jahren 2000 bis 2014 wurden allein im Bereich des Wärmeverbrauchs 3,25 Millionen Euro eingespart.

Die Stromkosten der städtischen Gebäude sind seit 2013 deutlich auf über 400 000 Euro gestiegen. Ursache ist insbesondere die aufgrund von Unternehmensbefreiungen und niedriger Preise an der Strombörse stark gestiegene Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Gegenüber 2004 sind die Stromkosten um 117 Prozent in die Höhe geklettert. Emissionen Im Vergleich zum Höchststand 1999 (3857 Tonnen) wurden die gesamten CO2-Emissionen um 2254 Tonnen (58 Prozent) reduziert. Im wesentlichen spielen dabei die Biomasseheizanlagen und Blockheizkraftwerke (BHKW), aber auch energetische Sanierungen, eine Rolle. Empfehlungen Beim Wärmeverbrauch sind Einsparungen vor allem durch (kostenintensive) Sanierungsmaßnahmen wie Wärmedämmung und Fenster zu erreichen.

Um größere Energieeinsparungen beim Strom zu erzielen, wären ebenfalls größere Investitionen in neue Leuchten, die Sanierung von Lüftungsanlagen und den verstärkten Einsatz stromsparender Technologien bei Anschaffungen notwendig.

Und: Aufgrund von genannten neuen Nutzungsanforderungen der Schulen müssen Ziel- und Vergleichswerte angepasst werden. In der Projektkommission „Label Energiestadt“ wurde bereits mit der Diskussion möglicher neuer Zielwerte begonnen. Das Ergebnis wird im 1. Halbjahr 2016 vorgelegt.

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