Lörrach Ernstes Thema auf’s Papier gebracht

Die Oberbadische
Die Preisträger mit ihren Werken (v. r.): Julia Probst, Katahrina Siems und Jana Fridrichova, die den Preis in Vertretung ihrer 11. Klasse entgegennahm. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Die Oberbadische

AusstellungPlakate von Lörracher Schülern zum Thema „Abschaffung der Todesstrafe“ im Rathaus

Mit einer Vernissage ist am Montagabend im Foyer des Rathauses eine Plakat-Ausstellung mit zwölf Plakaten von Lörracher Schülern zum Thema „Abschaffung der Todesstrafe“ eröffnet worden.

Von Beatrice Ehrlich

Lörrach. Bürgermeister Michael Wilke zog eine Verbindung zu den Flüchtlingen, denen der Ausstellungsraum auch als Aufenthaltsraum diene, während sie das Anmeldungsprozedere im Rathaus durchliefen. „Da sind wir nicht weit davon entfernt“, stellt er fest, denn auch sie hätten sich ja auf den Weg gemacht, weil sie ihre Rechte nicht so leben können, wie sie wollen.

Recht auf Leben als fundamentalstes Menschenrecht

Ulrike Schäfer, Sprecherin der Lörracher Gruppe von Amnesty International (AI), erinnerte in ihrer Eröffnungsrede an das Recht auf Leben als fundamentalstes Menschenrecht und prangerte an, die Todesstrafe werde vielfach angewandt, um politische Gegner und Andersdenkende auszuschalten. Beispiel dafür sind die aktuell von AI mit einem Briefmarathon unterstützten Gefangenen in Weißrussland, Iran und in der Demokratischen Republik Kongo.

Durch das massive Senden von Protestbriefen, an dem jeder teilnehmen kann, will AI die betreffenden Regierungen dazu drängen, von der Vollstreckung der Todesstrafe abzusehen. Schäfer hatte aber auch Positives zu vermelden. Der weltweite „Trend“ zur Abschaffung der Todesstrafe habe dazu geführt, dass 2014 nur noch in 22 Staaten angewendet werde, 1994 seien es noch 41 Staaten gewesen.

Im Anschluss wurden die Werke enthüllt, die von einer Jury aus Künstlern und AI-Mitgliedern zu den ersten drei Siegern gekürt worden waren. Es handle sich durchweg um großartige Arbeiten auf hohem Niveau, gut gelungene Grafiken, attestierte Jury-Mitglied Jürgen Storck, selbst Künstler, den Schülern, die bis auf eine Ausnahme Jana Fridrichovas Kunst-Leistungskurs am Hebel- und Hans-Thoma-Gymnasium angehören.

Mit ihrem markanten Aufruf „Gib Todesstrafe keine Chance“ in Anspielung auf die Anti-Aids-Kampagne erzielte Julia Probst den dritten Platz. Auf Platz eins landete Katharina Siems mit ihrem Plakat, auf dem ein kleines Mädchen an eine Wand die Frage schreibt, warum Töten mit Töten vergolten werde, um zu zeigen, dass es schlecht sei.

Fridrichova nahm auch den Preis für ihre 11. Klasse entgegen, die mit einem Gemeinschaftswerk den zweiten Preis errungen hatte. Da sie auch Ethik unterrichte, liege ihr das Thema Menschenrechte besonders am Herzen, begründet sie ihr Engagement. Christian Asal, Bezirksjugendsprecher von AI, ergänzte die Redebeiträge mit einem einprägsamen Rap.

Die Plakataktion ist Teil der Kampagne „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“, in die sich die Lörracher Gruppen auf verschiedene Weise einbringen. Auftaktveranstaltung war die Projektion des Films „Endstation Schafott“ im Kino Free Cinema, am 10. Dezember folgt ein großer „Lichtermarsch für die Menschenrechte“.

Die Ausstellung und Informationen zum AI-Briefmarathon, mit dem sich jeder aktiv in den Kampf gegen die Todesstrafe einbringen kann, ist noch bis zum 20. Dezember im Rathaus zu sehen.

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