Lörrach „Es geht um’s Wohl der Stadt“

Die Oberbadische
Wurden geehrt (v.l.): Matthias Lindemer, Birgit Schmolinske, Heidi Heitzmann, Werner Lacher, Erika Brogle, Hans-Peter Pichlhöfer, Uwe Claassen und Rolf Hecke. Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Bürgergespräch Freie Wähler: OB Wahl, Wahlbeteiligung und Verabschiedung

Von Ursula König

Lörrach. Als Stimmungsbild zur Wahl des neuen Oberbürgermeisters Jörg Lutz zeigte das Bürgergespräch der Freien Wähler einen Tag nach der Wahl in der „Stettemer Heimatstube“, dass dieser in der Stadt willkommen ist. Anlass zu Diskussionen bot allerdings die, auch beim zweiten Wahlgang, geringe Wahlbeteiligung.

Der scheidende Fraktionsvorsitzende Werner Lacher geht davon aus, „dass der neue Oberbürgermeister von den Freien Wählern unterstützt wird“. Warum allerdings rund 70 Prozent der Wahlberechtigten ihr Mitentscheidungsrecht nicht nutzten, führte bei den Freien Wählern und den Gesprächsteilnehmern zu anregenden Denkanstößen. So zeigte sich der stellvertretende Vorsitzende, Hans-Peter Pichlhöfer, enttäuscht über die „ernüchternde Beteiligung“: „Es geht um das Wohl der Stadt“. Nicht hinnehmbar sei die Wahlbeteiligung in Hinblick darauf, was voraussichtlich die nächsten acht Jahre in Lörrach geschehe, äußerte sich der Vorsitzende des Ortsverbandes, Matthias Lindemer und: „Unser Ziel ist es, das Vertrauen der Bürger zurück zu gewinnen“. Der neu gewählte Fraktionsvorsitzende Uwe Claassen meinte: „Wir können im Nachhinein womöglich froh sein, keinen eigenen Kandidaten aufgestellt zu haben“.

Der von den Freien Wählern im Vorfeld der Wahl entwickelte Fragenkatalog biete eine gute Position, die Arbeit des neuen Oberbürgermeisters zu überprüfen. Auch als gestärkte Fraktion (mit der Einbindung von Mario Perinelli, FDP) und „guten Kontakten“ zur CDU und SPD sei eine gute Basis für die Freien Wähler entstanden.

Ob die geringe Wahlbeteiligung an Neubürgern liege, „die nicht wissen, was in der Stadt abgeht“, wie ein Bürger vermutete oder an der veränderten Medienlandschaft („Viele haben keine Tageszeitung mehr“) wurde ebenso diskutiert wie die von Andreas Schmiedle (Freie Wähler) angeregte Frage: „Ist es ein Makel oder ein Zeichen der Zufriedenheit?“

Auch der Konflikt um die geplante Asylunterkuft stand zur Debatte während des zweistündigen Bürgergespräches sowie die Frage, wie Patenschaften für Flüchtlinge gestaltet werden können. Weitere Themen waren die Schranken-Schließzeiten, der geplante Haltepunkt der S-Bahn am Zoll sowie verbesserte Parkmöglichkeiten innerhalb der Stadt.

Bewegende Momente gab es dann zum Schluss bei der Verabschiedung langjähriger Fraktionsmitglieder, allen voran Werner Lacher (40 Jahre Gemeinderat, davon 36 Jahre als Fraktionsvorsitzender), der die Arbeit der Freien Wähler bedeutend mitgeprägt hat, Erika Brogle (20 Jahre Gemeinderat), Uwe Claassen (Kreistag), Heidi Heitzmann und Rolf Hecke (Ortschaftsrat Brombach), Birgit Schmolinske Gemeinderat und Erwin Stirnadel (Ortschaftsrat Haagen).

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