Lörrach Es gibt Verbesserungsbedarf

Die Oberbadische
Letzte Instruktion vor dem Ausfahren des Rettungskorbes: Über die Drehleiter brachte die Feuerwehr bei ihrer Übung am Hebel-Gymnasium zahlreiche Menschen in Sicherheit. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Übung: Brand im Hebel-Gymnasium / Wehr weist auf potenzielle Problemstellen hin

Von Peter Ade

Lörrach. Menschenrettung war die zentrale Aufgabe einer von Gruppenführer Asbjörn Krukow konzipierten Alarmübung: 39 Schüler musste die Freiwillige Feuerwehr am Freitagabend nach einem angenommenen Brandausbruch im Hebel-Gymnasium in Sicherheit bringen.

Während die Jugendlichen den Ablauf eher als spannendes Vergnügen erlebten, waren die Feuerwehrmänner mit konzentriertem Ernst bei der Sache. Würde es tatsächlich in einer Schule brennen, so stünden die Einsatzkräfte vor einer gewaltigen Herausforderung.

Nach Auslösung des Alarms um 20 Uhr rückten sofort die Löschzüge 2 und 3 (Stetten) mit den Zugführern Andreas Ille und Andreas Kaiser von der Feuerwache Weiler Straße ans Hebel-Gymnasium an der Baumgartnerstraße aus. Dort, so hieß es, sei im ersten Obergeschoss des Altbaus in der Lehrerküche ein Feuer ausgebrochen, das aufs benachbarte Lehrerzimmer übergegriffen und giftigen Brandrauch in den oberen Geschossen und Treppenräumen verbreitet habe.

Übungsablauf verläuft reibungslos

Bei diesem Ernstfall wäre den noch im Gebäude verbliebenen Schulklassen der Fluchtweg ins Freie versperrt gewesen. Deshalb entschied sich Einsatzleiter Andreas Kaiser nach kurzer Lageerkundung, die Menschenrettung über die Drehleiter an der Vorderseite des Gebäudes einzuleiten und auf der Gebäuderückseite die Eingeschlossenen über eine tragbare Leiter zu retten.

Parallel dazu drangen Trupps mit Atemschutzgeräten ins Gebäude vor, um den Brandherd zu lokalisieren und in verrauchten Fluren und Treppenhäusern nach weiteren Personen Ausschau zu halten.

Nach diesen ersten Maßnahmen der insgesamt 32 Feuerwehrleute stellte sich heraus, dass Brandrauch auch die Flure und das Treppenhaus des TonArt-Gebäudes erreicht hatte und weitere Schulklassen in ihren Zimmern festsaßen. Aus dem obersten Geschoss musste eine Schulklasse über den provisorischen Gerüsttreppenturm ins Freie begleitet werden.

Weitere Schüler wurden von Atemschutztrupps gerettet. Nach rund einer halben Stunde befanden sich insgesamt 39 Personen in Sicherheit.

Bei der Nachbesprechung kritisierten die Einsatzkräfte, dass ein gepflasterter Weg auf der Gebäuderückseite wegen eines zu schwachen Unterbaus von Feuerwehrautos nicht befahren werden kann und somit auf dieser Gebäudeseite ein Zugriffsweg und ein Platz für die Drehleiter fehlt.

Drehleiter-Einsatzan Gebäude-Rückseite problematisch

Zudem wurden die vorhandenen Metallgitter vor den wenigen zu öffnenden Fenstern des TonArt-Gebäudes als bedenklich angesehen, da diese die Menschenrettung mit der Drehleiter stark behinderten und für gehbehinderte Personen praktisch nicht passierbar seien.

Die Feuerwehr hält eine Nachbesserung der Flucht- und Rettungswege für wichtig.

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