Lörrach Fahrende Begegnungsküche

Die Oberbadische
Vorfreude im frisch aufgebauten Küchencontainer [v.l.]: Die Lörracher Integrationsbeauftragte Inga Schwarz, Daniel Schoon, Agnes Disselkamp, Ina Peppersack, Michael-Wilke und Projekt-Filmemacher Mathias Niepenberg. Foto: : Markus Greiß Foto: Die Oberbadische

Flüchtlingsintegration: Berliner Projekt macht fünf Wochen Halt in Lörrach

Seit Mittwochmorgen hat das Rathaus einen neuen Nachbarn: die fahrende Küche von „Kitchen on the Run“, die bis zum 2. Juli einen kulinarischen Begegnungsort im Herzen der Stadt bilden soll.

Von Markus Greiß

Lörrach. Dank der tatkräftigen Hilfe von Flüchtlingen und ehrenamtlichen Helfern hatte sich der schlichte LKW-Container binnen weniger Stunden in einen einladenden Treffpunkt verwandelt. „So schnell haben wir noch nie aufgebaut“, freute sich Ina Peppersack vom Berliner Verein „Über den Tellerrand“, der das vom Bundesamt für Migration finanzierte Integrationsprojekt ins Leben gerufen hat. Zusammen mit ihren Mitstreitern Agnes Disselkamp und Daniel Schoon hat sie Anfang Mai ihre Deutschlandreise begonnen, die das Team jetzt nach Lörrach geführt hat.

Warum wurde gerade Lörrach unter 28 Bewerberstädten als einer von vier Standorten ausgewählt? Weil die Lerchenstadt unter Beteiligung des Freundeskreises Asyl, des Arbeitskreises Miteinander und der Internationalen Kommission eine „tolle Bewerbung“ eingereicht hat, wie Disselkamp erklärte. Der erste Kochabend findet am morgigen Samstag ab 19 Uhr mit eingeladenen Teilnehmern statt. Danach kann in den nächsten Wochen jeder nach Voranmeldung mitkochen.

Mit am Herd stehen wird am Samstag Bürgermeister Michael Wilke, der das Berliner Team beim Pressegespräch am Mittwochnachmittag begrüßte. Er freute sich ausdrücklich über die „Begegnungsmöglichkeit auf Augenhöhe“, die zwischen Einheimischen und Flüchtlingen geschaffen werde. Das Kochen sei dabei kein Selbstzweck, sondern eine Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und Vorurteile sowie Hemmungen abzubauen. Wichtig ist sowohl der Stadt als auch dem Küchenteam die Nachhaltigkeit. „Wir hoffen, dass Kontakte geknüpft werden, die bleiben“, so Disselkamp.

Bis zum 2. Juli wird im Container vier Mal pro Woche gekocht – üblicherweise von Dienstag bis Freitag. Start ist dienstags, donnerstags und freitags jeweils um 18.30 Uhr, gegessen wird wegen des Ramadans aber erst nach Einbruch der Dunkelheit.

Das „Nicht-Ramadan-Kochen“, das jeweils mittwochs stattfindet, beginnt bereits um 17 Uhr. An jedem Abend können zwei bis drei „Gastgeber“ teilnehmen, die die Rezepte auswählen, sowie rund 20 „Gäste“, die mitkochen. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung und weitere Informationen unter www.kitchenontherun.org.

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