Lörrach Fette Beats, geschmeidige Reime

Die Oberbadische

Stimmen-Festival : Mit dem Auftritt der „Beginner“ endeten am Sonntag die Marktplatzkonzerte / Beatbox-Europameister „Robeat“ brachte das Publikum auf Betriebstemperatur

Von Michael Werndorff

Kaum jemand hat den deutschen Hip-Hop und Rap so geprägt wie das Dreigestirn „Beginner“ mit DJ Mad, Denyo und Eizi Eiz, besser bekannt als Jan Delay. Gestern Abend gastierten die Musiker aus Hamburg auf der Lörracher Stimmen-Bühne und ließen zum Abschluss der Marktplatzkonzerte die Bühne noch einmal beben.

Lörrach. Das Wetter hatte nach den Kapriolen der beiden vergangenen Tage ein Einsehen mit den Besuchern, und so konnte das letzte Marktplatzkonzert ohne Regen und Gewitter über die Bühne gehen. Es dauerte nur wenige Beats bis klar war: Die Beginner sind zurück, und sie haben von ihrer Bühnenpräsenz und Reimperfektion vergangener Tage nichts eingebüßt.

Was die zahlreich erschienenen Fans der Deutschrapper erwartete, war weit mehr als nur eine musikalische Bestandsaufnahme nach einer mehrjährigen kreativen Auszeit. Neben altbekannten Klassikern, die den Beginnern den Pionierstatus im deutschen Hip-Hop einbrachten, standen auch Titel des Comeback-Albums „Advanced Chemistry“ auf dem Programm. Das im vergangenen Spätsommer pünktlich zum 25-jährigen Bandjubiläum erschienene Album war eine lang ersehnte Wortmeldung der „derbsten Band der Welt“, die bei Kritikern landauf, landab allerdings keine Bestnoten erhielt. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Achterbahnfahrt durch alle Spielarten des Rap, die tiefen Bässe, die geschmeidigen Rap-Verse und Flows begeisterten das Publikum genauso wie in den 90er Jahren, als der Band mit dem Album „Bambule“ der kommerzielle Durchbruch gelang. Das Album verkaufte sich über 250 000 Mal und wurde im Jahr 2000 mit Gold ausgezeichnet.

Zwar noch nicht mit Edelmetallen überhäuft, aber auf Erfolgskurs ist der Beatboxer Robert Wolf, alias „Robeat“, der den Abend eröffnete und mit seinen Beatbox-Fähigkeiten das Publikum begeisterte. Egal, ob Techno-Beats, schnelle Drum’n’Bass-Rhythmen oder Hip-Hop-Klänge: Robeat braucht nur Mikrofon und Stimme, um wie eine ganze Band zu klingen.

Der 27-jährige Mundakrobat, dessen Karriere 2006 begann, ist mittlerweile auf nationalen und internationalen Bühnen zuhause und hat schon mehrere Preise eingeheimst, unter anderem wurde er 2013 Beatbox-Europameister. Außerdem erhielt er den Förderpreis des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg „für seine einzigartige Mundakrobatik“ sowie den Förderpreis des Internationalen ComedyArts Festivals für das innovative Projekt „KaiRo“.

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