Lörrach Firmenchef und Politiker

Die Oberbadische
Mario Perinelli Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Nachruf: Mario Perinelli ist im Alter von 76 Jahren verstorben

Von Guido Neidinger

Lörrach. Mario Perinelli, bis 2003 Geschäftsführer der Firma Gaba und anschließend Stadt- und Kreisrat für die FDP, ist im Alter von 76 Jahren verstorben.

Perinelli hat die jüngere Lörracher Wirtschaftsgeschichte mitgeschrieben. Von 1976 bis 2003 war er Geschäftsführer der Firma Wybert, später Gaba. Unter seiner Regie entwickelte sich das Unternehmen mit Sitz in Tumringen blendend. Hergestellt wurden die berühmten Zahnpasten „elmex“ und „aronal“ sowie weitere Mundhygieneartikel.

Als Perinelli mit 62 Jahren in den Ruhestand trat, wurde das Unternehmen von den Gaba-Gesellschaftern an den Konzern Colgate verkauft. Perinelli machte schon sehr früh keinen Hehl daraus, dass der Verkauf aus seiner Sicht ein Fehler war. Und er sollte recht behalten. Trotz einer wirtschaftlich sehr guten Lage legten die neuen Gaba-Eigentümer die Produktion in Lörrach Ende des Jahres 2012 still und verlagerte diese nach Polen.

Mario Perinelli trat 1976 als Nachfolger von Bruno Wipf in die Geschäftsführung von Gaba (damals Wybert) ein. Der Diplomkaufmann war gebürtiger Kasseler. Er studierte an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Sein Werdegang führte ihn über mehrere Vertriebsleiter-Positionen im In- und Ausland schließlich nach Lörrach.

Perinelli schaffte es, Gaba als „Spezialist für orale Prävention“ bestens am Markt zu positionieren. Jahr für Jahr konnte er neue Umsatzrekorde vermelden. Auch persönlich lag ihm das Thema Zahngesundheit am Herzen. 17 Jahre lang war er Vorsitzender des Verbandes der Mund- und Zahnpflegehersteller.

Durch Mario Perinelli brachte sich die Firma Gaba ins kulturelle Leben Lörrachs ein. So unterstützte er den Burghof als Sponsor. Viele Jahre saß er als sachkundiger Kommunalpolitiker im Aufsichtsrat der Burghof GmbH.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben stieg Perinelli für die FDP in die Kommunalpolitik ein – zunächst in den Kreistag und später in den Lörracher Gemeinderat.

Bei den Kommunalwahlen 2014 konnte er sein Kreistagsmandat nicht mehr verteidigen. Im Gemeinderat war er nur noch Einzelkämpfer, als seine Zusammenarbeit mit der Fraktion der Freien Wähler in die Brüche ging. Auf eigenen Wunsch schied er 2016 aus.

Ideen für Lörrach hatte Perinelli viele. So forderte er eine Tramverlängerung von der Grenze in die Innenstadt. Die Untere Wallbrunnstraße wollte er in die Fußgängerzone integrieren. In der Verkehrsdebatte plädierte er für einen Cityring und sprach sich für ein Parkhaus über den Gleisen der S-Bahn im Bereich des Hebelparks aus, das von beiden Seiten der der Bahn an- und abfahrbar sein sollte. n Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 10. August, 15.30 Uhr, in der Kapelle des Hauptfriedhofs statt.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading