Lörrach Fitte Kinder sind schlauer

Die Oberbadische
Die Partner des Projekts „AGIL – Aktive Grundschulen in Lörrach“ mit Bürgermeister Michael Wilke (r.) und Prof. Lukas Zahner (5.v.l.) Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Schule: Sportstadt Lörrach startet an der Fridolinschule mit dem Projekt „AGIL – Aktive Grundschulen“

Die Sportstadt Lörrach will Kinder fitter machen. Das Projekt „AGIL - Aktive Grundschulen in Lörrach“ soll der Bewegungsarmut frühzeitig entgegenwirken. Auftakt ist am 8. März an der Fridolinschule.

Lörrach. Die Initiative für das bewegungsfördernde Projekt ging von Christoph Geissler, dem Leiter der Kindersportschule Lörrach, aus. Er konnte die Universität Basel für den Schritt über die Grenze nach Lörrach gewinnen. Im Kanton Basel-Stadt läuft AGIL bereits seit dem Jahr 2014 – mit großem Erfolg. 4000 Kinder wurden bisher getestet. Jedes Jahr kommen 1500 Erstklässler hinzu.

Das Pilotprojekt

In Lörrach startet AGIL an der Fridolinschule in Stetten mit etwa 100 Erstklässlern. Die Schüler werden am 8. März auf ihre körperliche Fitness untersucht.

Der Test Getestet wird in vier Disziplinen: 20-Meter-Sprints, Ausdauertest (Pendellauf), Rückwärtsbalancieren auf einem Balken und seitliches Hin- und Herspringen. Gemeinsam mit Daten wie Alter, Körpergröße und Gewicht ergeben die Resultate ein wissenschaftlich fundiertes Bild über den Gesundheitszustand des jeweiligen Kindes.

Bewegungsprogramme

Im Anschluss an den Test erhalten alle Kinder und Eltern nach den Worten der Lörracher Sportkoordinatorin Laura Albert „eine individuelle Empfehlung zur Bewegungs-, Sport- oder Talentförderung.“ Ziel ist es, mittelfristig möglichst alle Grundschulen mit dem Projekt „AGIL“ zu erreichen. Die Teilnahme der Schulen ist in Lörrach freiwillig, in Basel ist sie verpflichtend. Um langfristig positive Bewegungseffekte zu erzielen, sollen neben der Kindersportschule auch Sportvereine in das Projekt eingebunden werden.

Die Kosten

Das Pilotprojekt an der Fridolinschule kostet 5000 Euro. Der Betrag wird hauptsächlich von Partnern getragen. Die AOK Hochrhein-Bodensee steuert 2500 Euro bei. Die Bürgerstiftung beteiligt sich mit 500 Euro, der Verein „Talentino“ mit 1000 Euro. Die geringen Kosten erklären sich durch das Einbeziehen von Sportstudenten der Uni Basel, die die Tests durchführt, auswertet und das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Vorteile von Bewegung

Einig waren sich gestern bei der Präsentation von „AGIL“ alle Beteiligten, dass bewegungsfreudige Kinder gesünder und schulisch leistungsfähiger sind. „Wer sich nicht bewegt, dessen Gehirn wird auch unbeweglicher“, betonte Joachim Sproß, der Leiter des städtischen Fachbereichs Jugend/Schulen/Sport. Lukas Zahner, Professor am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Uni Basel und Projektleiter, skizzierte die alarmierenden Ergebnisse der Tests an Basler Grundschulen. Danach haben 20 Prozent der Kinder große Fitness-Defizite, 70 Prozent sind durchschnittlich fit und zehn Prozent überdurchschnittlich. Das Projekt „AGIL“ genießt nach Zahners Worten in Basel „höchste Akzeptanz bei Pädagogen und Eltern“.

Erwartungen

Für Lörrach verspricht sich Bürgermeister Michael Wilke nicht nur wissenschaftlich untermauerte Ergebnisse, sondern auch Erkenntnisse für die Sportentwicklungsplanung der Stadt. Ute Lusche, die Vorsitzende der Bürgerstiftung, erklärte: „Die Entwicklung der Kinder ist uns wichtig.“ Die Stiftung will das Projekt aber nicht nur finanziell unterstützen, sondern vermittelnd tätig werden und „helfen, Schwellen abzubauen“, bis hin zur Übersetzung bei ausländischen Eltern.

Für den AOK-Vertreter Alexander Wittwer ist die möglichst frühe Bewegungsförderung von Kindern dringend geboten: „Das ist eine wichtige Investition in unsere Zukunft.“ Wilke ist überzeugt: „Körperlich fitte Kinder bringen bessere schulische Leistungen. Sie sind ruhiger, konzentrierter und aufmerksamer im Unterricht.“

Lukas Zahner sowie seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Lars Donath und Katharina Endes sind langfristige Ziele besonders wichtig, wie „neue Lebensformen und ein bewegungsfreundliches Umfeld in den Schulen ebenso wie in den Wohnquartieren zu schaffen“.

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