Form, Farbe und Pflege entscheiden

Von Ursula König

Lörrach. Fast scheint es, als hätte die Sonne den Tieren die Schau etwas gestohlen. Bei Temperaturen um die 40 Grad war die Jungtierschau des Kleintierzuchtvereins Lörrach-Stetten vor allem auf das Wohl der Tiere ausgerichtet.

„Wasser ist das A und O“ erklärte der zweite Vorsitzende Manfred Gille, der in diesem Jahr erstmals stellvertretend für Ausstellungsleiter Markus Albiez die zweitägige Leistungsschau am Samstag und Sonntag erfolgreich organisierte. Diese war vor allem am Samstag Abend gut besucht, nachdem es etwas abgekühlt hatte. Für die Tiere wurden extra Rationen Wasser verteilt und eine Wasserkühlung organisiert. Schließlich soll der Preisrichter auch Aussehen und Haltung der Kaninchen bewerten neben Farbe und Pflege. Für letzteres sollte sich jeder Züchter schon Zeit nehmen, wird klar, auch wenn die nicht immer gegeben ist, wie Gille meint. Er macht seit sechs Jahren beim „C 118“ als Mitglied mit. Der Umgang mit Tieren liegt dem ehemaligen Bauern im Blut, der mit Tieren groß geworden ist, auch wenn er heute etwas ganz anderes arbeitet. Gille züchtet „Rote Neuseeländer“ und „Havannas“. Jeder Züchter scheint seine persönlichen Vorlieben zu haben. Die „Roten“ sind pflegeleicht. Das kommt Gille entgegen. Zehn Minuten täglich pro Tier, so rechnet er grob, sind allerdings doch der Pflege gewidmet. Dieser Aufwand hat sich offensichtlich für die drei Vereinsmeister gelohnt.

Der Vorsitzende Frank Kuret konnte zudem noch die Auszeichnung für die beste Häsin und den besten Rammler entgegen nehmen. Beide gehören zur Rasse der „Wiener Wildfarben“.

Auf was kommt es an? Neben Farbe, Haltung und Pflege entscheidet auch die Körper- und Kopfform, mit welchen Chancen sie dem Preisrichter vorgeführt werden.

Die nächste Ausstellung des Vereins findet im Herbst statt. Gegründet wurde der Kleintierzuchtverein 1957 im Gasthaus Adler in Lörrach-Stetten. Ein Jahr später erfolgte die erste vereinseigene Jungtierschau. Die eigene Zuchtanlage mit Vereinsheim an der Binsenmatt konnte 1970 gepachtet werden. Viele Meister- und Ehrentitel zeigen, welch hohen Stellenwert die Zucht herausragender Tiere für die Vereinsmitglieder hat.

Weitere Informationen: Vereinsmeister wurden Markus Albiez, 2. Daimion Gumbal. 3. Frank Kuret. Ausgestellt waren 49 Tiere aus elf Rassen. Sieben Züchter beteiligten sich. Preisrichter war Dietmar Scherr.