So wurden ihre Wurzeln auch zum Thema ihres Jahresprojekts an ihrer damaligen Schule. Für den praktischen Teil der Arbeit überlegte sie sich etwas besonderes: „Mir wurde vorgeschlagen, afghanische Speisen mitzubringen, doch ich wollte das Land besuchen und es erleben.“ So begab sich die Familie, trotz Zweifel und auf Wunsch ihrer Tochter, auf die Reise nach Afghanistan. Für ihren Vater sei es die erste Rückkehr nach mehr als 30 Jahren in sein Heimatland gewesen. „Die Armut lässt sich nicht verbergen“, erklärt Painda, als sie Fotos von jungen Menschen am Straßenrand zeigt und alte Menschen mit traditioneller Kleidung, denen die Armut anzusehen ist. „Trotzdem sind einem die meisten Menschen positiv zugewandt und begegneten uns mit einem Lächeln“, fasst Painda ihre Eindrücke zusammen. Dennoch bestätigen ihre Erzählungen und Fotos die Bilder von Armut, Zerstörung und verschleierten Frauen, die in den Köpfen der westlichen Welt vorherrschen.
Ihre zweiwöchige Reise durch Afghanistan führte nicht nur durch ganz verschiedenen Landschaften sondern auch zu vielen Massengräbern, die auf Hügeln für die im Krieg Gefallenen angelegt wurden. Sie sahen Krankenhäuser und Schulen in verheerendem Zuständen und Tretminen, die als Spielzeug getarnt auf Feldern lagen.
Sinad Painda brachte verschiedene traditionelle Kopfbedeckungen mit sowie eine Burka, welche die Gäste anprobieren durften. Eine Dame schlüpfte hinein und beschrieb ihren Zustand darunter als „beklemmend“.