Lörrach Freude über erste Schritte

Die Oberbadische
Hilfsbereit unterstützen die Kindergartenfreunde Ruben bei den ersten Schritten. Auch sie profitieren vom Inklusionsangebot der Gruppe. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Inklusion im Kinderland ist gelebte Vielfalt / Ruben hat Laufen gelernt

Lörrach. Neulich in der Sonnenblumengruppe des Kinderlands: Ruben, mittlerweile fünf Jahre alt, hat Laufen gelernt. Und das musste gefeiert werden, denn dies war ein ganz besonderer Anlass. Als Ruben im September 2012 in die Inklusionsgruppe des Kinderlandes kam, war dieses Ziel noch weit entfernt.

Aufgrund seiner Behinderung – einem seltenen Syndrom – und der daraus folgenden besonderen Lebenssituation, war die Freude über diesen Erfolg riesengroß. Darum organisierte Rubens Mutter für die Kinder der Sonnenblumengruppe ein großes „Lauffest“.

Um den Kindern Rubens motorische Beeinträchtigung zu verdeutlichen, bereitete sie einen Bewegungsparcours vor, den die Kinder mit fünf Paar dicken Wollsocken durchliefen. Danach erkundeten die Kinder einen Barfuß-Pfad um zu zeigen, was unsere Füße alles können. Zum Abschluss erhielt jedes Kind eine Medaille in Form eines Fußes. „Nur durch eure Hilfe und Unterstützung hat Ruben das Laufen gelernt“, freut sich die Mutter.

Ruben ist eins von drei Inklusionskindern der Sonnenblumengruppe. In Inklusionsgruppen stehen bis zu fünf Plätze von 20 für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf zur Verfügung. Das bedeutet, dass alle Kinder die Gruppe besuchen können, auch Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung und Kinder mit Entwicklungsverzögerung. Hier ist nicht das Ziel, das jeweilige Kind an die Gruppe anzupassen, sondern die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass man den Bedürfnissen aller Kinder gerecht wird. Um das zu gewährleisten, werden Gelder zu Verfügung gestellt. Damit müssen unter anderem der Personalschlüssel angepasst und spezielle Materialien gekauft werden. Dies ermöglicht dem pädagogischen Personal, den Alltag so zu gestalten, dass alle Kinder aktiv daran teilhaben können. Zusätzlich werden mehrmals pro Woche Angebote in Kleingruppen durchgeführt, die sich an den Förderplänen der Inklusionskinder orientieren. Diese Förderpläne werden in Kooperation mit sonderpädagogischen Einrichtungen und den Eltern erstellt und die festgelegten Ziele regelmäßig überprüft.

Der enge Kontakt zu den Sonderpädagogen und der regelmäßige Austausch mit den Eltern sind Schlüssel für den Erfolg der Inklusion in der Sonnenblumengruppe. Nach knapp zwei Jahren ziehen auch die Erzieher ein positives Resümee.

Dass die Inklusionskinder davon profitieren, sind sich alle einig, doch „manchmal bin ich mir nicht sicher, ob nicht die anderen Kinder noch mehr davon profitieren“, meint Gruppenleiterin und Inklusionsfachkraft Sabrina Joachimi. Sie beobachte „eine enorme Toleranz und eine gesteigerte Empathie“.

Das zeigt sich auch an der großen Freude der Kinder über Rubens erste Schritte. Um diese gebührend zu feiern, fand das Fest bei einem ganz besonderen Frühstück mit leckerem Obst und selbstgemachten Käsefüßen seinen Abschluss.

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