Lörrach Frühe Hilfe für den Start ins Leben

Die Oberbadische
Freuen sich über die verlässliche Sprachförderung für Kinder: Ute Lusche (l.), Frank Hovenbitzer und Michaela Kern Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Bürgerstiftung: Projekt „Sprach-Kitas“

Lörrach (bk). „Sprache ist der Schlüssel zur Welt“: Deshalb sollen möglichst viele Kinder – vor allem mit Migrationshintergrund – schon früh von guten Bildungsangeboten profitieren. Im Januar 2016 startete das Bundesfamilienministerium deshalb unter diesem Motto das Programm „Sprach-Kitas“. Damit fördert das Ministerium sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung: ein Schritt hin zu mehr Chancengleichheit. Mit an Bord ist die Bürgerstiftung Lörrach.

Sprachförderung gehört im Grunde von Beginn an zu den Kernelementen ihres gesellschaftlichen Einsatzes. Sozialpädagogin Michaela Kern, bislang für die Bürgerstiftung als „Fachberatung für Sprachförderung und interkulturelle Arbeit“ tätig, kann ihr Engagement nun ausweiten. Sie steht Lörracher Kindergärten auf Anfrage beratend zur Verfügung. Einen Teil ihrer Stelle widmete Kern dem Projekt „Frühe Chancen“, das nun als „Sprach-Kita“ ausgebaut wird: Von 2016 bis 2019 stellt der Bund jährlich bis zu 100 Millionen Euro für die Umsetzung des Programms zur Verfügung. Damit können bis zu 4000 zusätzliche halbe Fachkraftstellen in den Kitas und in der Fachberatung geschaffen werden: eine davon erhält Kern. Weitere 20 Prozent ihrer künftigen 70-Prozent-Stelle widmet sie weiterhin der Beratung hiesiger Kindergärten, deren Vernetzung und der Umsetzung facettenreicher Angebote wie etwa Spiel- und Materialsammlungen, zweisprachige Bücherausstellungen oder Elternbildungsofferten – finanziert von der Lörracher Bürgerstiftung. Wo nötig, wird diese die „Sprach-Kita“-Aufgaben von Kern über die Bundesmittel hinaus unterstützen – im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

„Vorbildliches Beispiel für Sprachförderung“

Die Aufnahme ins „Sprach-Kita“-Programm sei zu guten Teilen der jahrelangen Vorarbeit zu verdanken, die Kern auf diesem Feld geleistet habe, betonten die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Ute Lusche, und ihr Stellvertreter Frank Hovenbitzer, unisono beim gestrigen Pressegespräch.

Ein Schlüssel zur Chancengleichheit, so Kern mit Blick auf die „Sprach-Kitas“, sei die Qualifikation des Personals und die Weiterentwicklung der Kinderbetreuungseinrichtungen im Bereich der sprachlichen Bildung. Als „Fachberaterin“ wird Kern die pädagogischen Kräfte bei der Umsetzung der Programminhalte unterstützen. Dies sind: 1. Alltagsintegrierte sprachliche Bildungsarbeit, 2. Inklusive und interkulturelle Bildung, 3. Elternkooperationen, die ebenfalls „für die sprachliche Bildung von Kindern sehr bedeutend ist“, so Kern.

Und: Als Fachberaterin von künftig elf Betreuungseinrichtungen hilft sie diesen bei der Bildung eines Verbunds, in dem Kompetenzen gebündelt und der Austausch gefördert wird.

Kern bezeichnete die Sprach-Kitas als „vorbildliches Beispiel für Sprachförderung.“ Beteiligt sind aus Lörrach die Kindergärten St. Peter, St. Anna, Matthias Claudius, das Luise Schepperle-Haus sowie das Montessori Kinderhaus auf dem Bühl und das Kinderland. Die beiden Letztgenannten sind im Boot, weil sie bereits bei den „Frühen Chancen“ dabei waren – neu teilnehmende Einrichtungen müssen einen Migrationsanteil von mindestens 70 Prozent nachweisen. Komplettiert wird die Gruppe mit Einrichtungen aus Weil am Rhein, Rheinfelden, Breisach und Albbruck.

Für die Bürgerstiftung sei die Teilnahme am Programm „eine Erfolgsgeschichte“ so Hofenbitzer und Lusche. Auch deshalb, weil das Werben für den Ansatz früher Sprachförderung zu Beginn ebenso mühsam wie zäh gewesen sei. Mittlerweile sei sie institutionalisiert: „Und das freut uns.“

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