Von Guido Neidinger Lörrach. Neben dem Unterricht gewinnt die Sozialarbeit an den Lörracher Schulen immer mehr an Bedeutung. Gestern genehmigte der Gemeinderat 2,25 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit. Damit wird es zu Beginn des nächsten Schuljahres 4,25 Stellen in diesem Bereich geben. Ein Drittel der Kosten übernimmt das Land, das sich nach Jahren des Rückzugs wieder an den Kosten der Schulsozialarbeit beteiligt.. Einig waren sich die Sprecher aller Fraktionen im Gemeinderat, dass die Schulsozialarbeit immer wichtiger wird. Ebenfalls einig sind sich die Stadträte in der Einschätzung, dass weitere Schulsozialarbeiter an den Schulen gebraucht werden. „Das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange“, formulierte Birgit Schmolinske (Freie Wähler) dies. „Wir brauchen künftig noch mehr Stellen“, betonte auch Christiane Cyperrek (SPD). Hannelore Roßkopf (CDU) will ebenso wie Mario Perinelli (Liberale), dass die Schulsozialarbeit sehr früh einsetzen muss. Die zunehmenden Defizite vieler Schüler im sozialen Verhalten machte Margarete Kurfeß (Grüne) deutlich. Noch vor 15 Jahren, so Kurfeß, die selbst Lehrerin ist, sei es nicht vorstellbar gewesen, dass Schulsozialarbeit an Gymnasien einmal notwendig werden würde. Jetzt gebe es daran keinen Zweifel mehr. Unterschiedliche Auffassungen gab es in der Diskussion gestern lediglich über das Warum" Christiane Cyperrek sieht im Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung keinen Grund für einen gesteigerten Bedarf an den Gymnasien. Dem widersprach Birgit Schmolinske. Der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung, so ihre Argumentation, führe dazu, „dass an den Gymnasien, aber auch an den Realschulen Schüler seien, die dort nicht hingehören“. Die Überforderung dieser Kinder führe dazu, dass sie sich jahrelang auf einem schulischen Verschiebebahnhof befänden. Sie seien frustriert, überfordert und folglich gewaltbereit, bis die Eltern endlich nach einigen Jahren einsichtig seien, dass ihre Kinder die für sie falsche Schule besuchen würden. Schmolinske betonte: „Wir sind hier zum Handeln gezwungen und werden weiter zusätzliche Schulsozialarbeiter benötigen.“ Wenn nicht in ausreichendem Maße gehandelt werde, seien solche Problemkinder und -jugendliche für das Berufsleben verloren. Die Aufstockung der Stellen für Schulsozialarbeit haben für ein Schuljahr Mehrkosten in Höhe von knapp 36 000 Euro für die Stadt Lörrach zur Folge.