Von Kristoff Meller
Lörrach. Die 14. Migros Gugge-Explosion am Samstag war mit rund 2500 Musikern in knapp 50 Gruppen und Tausenden Besuchern wieder ein Festival der Superlative. Bei strahlendem Sonnenschein begeisterten dabei unter anderem Fernsehstars aus dem Fricktal und Tänzerinnen aus dem Tessin.
Schwarzer Anzug, weißes Hemd, Hut und Sonnenbrille sind ihre Markenzeichen. Spätestens mit dem Auftritt der Schweizer „Bieranjas“ um kurz vor 20 Uhr auf dem Alten Markt hat das Festival seinen Höhepunkt erreicht. Die „Blues Brothers“ in Brass-Besetzung, die 2014 im Finale der TV-Castingshow „Kampf der Orchester standen, geben von Beginn an mächtig Gas. „Es ist unglaublich, was die rauslassen“, ist nicht nur Organisator Claudio Burger begeistert. Mit ihrer atemberaubenden Show mit Pyro-Abschluss verwandeln die Bieranjas den randvoll gefüllten Platz innerhalb von Minuten in ein Tollhaus. Das Lörracher Publikum wisse eben was gut ist, erklärt Burger. „Es ist sehr kritisch, aber auch super begeisterungsfähig.“
Das haben auch die 86 Mitglieder der „CAN & GAT Carneval Band“ aus Stabio schon nach ihrem ersten Auftritt am Mittag auf dem Senser Platz bemerkt. Die Zuschauer sind sofort begeistert von der Tessiner Gruppe, die für die ersten Tänzerinnen in der Geschichte der Gugge-Explosion sorgt. Die fünf Kätzchen im Superhelden-Kostüm werden heute krankheitsbedingt von einem Kater unterstützt. „Bei uns im Tessin sind Tanzgruppen Standard. Normalerweise bestehen diese nur aus Frauen, aber wir haben heute auch einen Kater in unseren Reihen und sind sehr stolz auf ihn“, erklärt Bandmitglied Alessio.
Schaulaufen für eine Einladung
Doch nicht nur auf den großen Bühnen tummeln sich die Guggenbands. Fast durchgängig bespielt wird auch die „Spontan-Bühne“ und die neue „Rock-In Bühne“ an der Ecke Teich– und Tumringer Straße. Diese dürfen nicht offiziell eingeladene Formationen für ihre Präsentation nutzen. „Vielleicht empfehlen wir uns ja heute für eine Einladung“, sagt Timo Gaiser, nachdem er mit seinen „HexaHeuler“ aus Freudenstadt dem Publikum eingeheizt hat.
„Es ist gut, dass wir diese Lücke zwischen Chesterplatz und Altem Markt geschlossen haben“, stellt Claudio Burger fest. Ganz spontan könnten die Konzerte angesichts der Vielzahl von Guggenmusiken aber nicht stattfinden: „Das muss schon etwas koordiniert werden“, sagt Burger. Doch während sich das für die Auftritte auf den Bühnen ermöglichen lässt und der Zeitplan eingehalten wird, ist der Gugge-Corso im Fackelschein wieder mal ein „geordnetes Chaos“ (Burger).
Der Stimmung tut das aber keinen Abbruch und die erstmals angebotene Live-Übertragung im Internet kommt ebenfalls gut an. Denn auch wenn die lokalen Fasnachtsfans angesichts der äußeren Bedingungen eher mitten im Geschehen sein wollen, verfolgen auch zahlreiche Interessierte aus aller Welt das Festival vor dem Bildschirm, wie Obergildenmeister Jörg Rosskopf erzählt: „Im Schnitt sind immer gut 300 Personen online und wir haben schon E-Mails mit Lob aus Asien und den USA erhalten. Das ist super!“
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Lörrach Fünf Kätzchen und viele „Bieranjas“
mek 15.02.2015 - 12:12 Uhr