Lörrach Gags im Speckmantel

Die Oberbadische
Jessica, Reinhold und Jennifer (v.l.) Fetscher auf der Bühneli-Bühne Foto: Martina Proprenter Foto: Die Oberbadische

Kabarett: Fetscher-Family gastierte im Bühneli

Lörrach (ty). Das Wiesentäler Familientrio Fetscher-Family gastierte kürzlich im ausverkauften Bühneli. Die Temperamentbündel begeisterten ihre Fans mit satirischen Kommentaren zur lokalen Politik wie auch zur Weltbühne. Doch auch einzelne skeptische Kommentare waren zum ein oder anderen Gag zu hören, der bereits eine gewisse Patina aufwies.

Aus dem „Kaff der guten Hoffnung“ (Schopfheim) waren die Schwestern Jessica und Jennifer samt Vater Reinhold Fetscher angereist. Da bot sich der Verriss der teils skurrilen Diskussion ums Zentralklinikum im Landkreis natürlich an: „Warum die Bewertungsmatrix so heißt?“, fragte das Trio und gab die Antwort gleich hinterher: „Weil man mit der Bewertung auch mal tricksen kann.“

Singend und reimend machte sich das Trio über die Zukunft der Telemedizin lustig (Urinproben würden bald per Fax geschickt als „Pipifax“) und entwarf Bewerbungsslogans für die drei Standorte, die das Klinikum wollten.

Im schnellen Wechsel arbeitete sich die Fetscher-Familie an den – so unterstellten – arrogant und absichtlich falsch parkenden Schweizer Einkaufstouristen ebenso wie an der alten Diskussion um den vermeintlich unproportionalen Redeanteil der Geschlechter ab („Wir Frauen reden doppelt so viel, weil wir euch alles zweimal sagen müssen!“).

Reinhold Fetschers ironische Selbstbetrachtungen (er trage etwa „Waschbrettbauch im Speckmantel“ und befinde sich nun „im vierten Lebensdrittel“) wechselten sich mit musikalischen und theatralen Sketchen seiner Töchter ab. Ob als verklemmt-piepsende Singles auf Partnersuche, als Sidekicks im Robotergang oder bissige und überspitze Musikantenstadl- und Talkshow-Moderatorinnen („Je höher die Absätze, desto kürzer die Hauptsätze“): Mit einer Mischung aus bekannten Witzen ihrer Programme – der Adonis-Berlusconi durfte an diesem Abend ebenso wenig fehlen wie „alleinverziehende“ Mütter und Lehrer mit „Migränehintergrund“ – und neuen Ideen unterhielt das Trio rund zwei Stunden lang, bevor sie mit stehenden Ovationen verabschiedet wurden.

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