„Gebaute Stadt“  bewegt Bürger

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Verwaltung und Gemeinderat haben den Auftakt des Lörracher Leitbildprozesses gestern Abend positiv bewertet.

Von den drei Kategorien „Lebenswerte Stadt“, „Verantwortungsvolle Stadt“ und „Gebaute Stadt“ bewege Letztere die Bürger mit Abstand am stärksten, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Die Relevanz des Themas deutete sich bereits während der Zukunftswerkstatt an, zahlreiche Eingaben und Anregungen auf der Internetplattform bestätigen den ersten Eindruck. Nach etwas zähem Beginn nimmt die Online-Partizipation Fahrt auf: 142 Teilnehmer waren bis gestern registriert, 60 weitere Zielvorschläge ergänzen die bisherigen Ideen der Werkstatt. In den kommenden Wochen werde Lutz über die bisherigen städtischen Aktivitäten hinaus – derzeit spricht er auf Lörracher Märkten mit Bürgern über das Leitbild – versuchen, insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene für den Prozess zu interessieren.

Die bisherigen Rückmeldungen der Teilnehmer bekräftigen etliche Ziele, die bereits auf der kommunalen Agenda standen, indes würden mitunter andere Akzente gesetzt, so dass über „Nachjustierungen“ an altbekannten Vorstellungen nachgedacht werden müsse, so Lutz.

Projektleiterin Claudia Williams erläuterte nochmals das Prozedere und den Fahrplan, der vor der Sommerpause in den Beschluss des neuen Leitbilds der Stadt Lörrach münden soll.

Für die Christdemokraten nahm unter anderem Chris Kiefer an der Zukunftswerkstatt teil. Er würdigte den Prozess ebenso wie Sozialdemokratin Christiane Cyperrek. Die Werkstatt sei eine gute Erfahrung, die neue Ideen in die Debatte eingebracht habe, sagte sie. Der Ansatz, mit dem so viele Bürger wie möglich erreicht werden sollen, sei sinnvoll. Gleichwohl wünsche sie sich eine regere Beteiligung – Motto: „Mitmachen statt meckern.“

Margarete Kurfeß (Grüne) zeigte sich ebenfalls einverstanden mit dem Auftakt. Es zeichne sich ab, dass die „Gebaute Stadt“ im Zentrum des Interesses stehe. Sie mahnte: „Wir können es uns nicht leisten, ein Leitbild zu entwickeln und dann nicht danach zu handeln.“

Matthias Lindemer (Freie Wähler) hob die Qualität der Moderation hervor und den Umstand, „dass nicht ausschließlich die üblichen Verdächtigen“ an der Werkstatt teilgenommen hätten.

Mario Perinelli (FDP) bat darum, auch diejenigen Vorschläge zu berücksichtigen, die in der Zukunftswerkstatt nicht im Zentrum standen, sondern eher am Rande debattiert wurden.