Dabei wurden, wie für alle Herkunftsländer der Jugendlichen üblich, Landesfahnen umgehängt. Auch die FES- Schüler legten sich Fahnen aus Deutschland um die Schultern. „Mit unserer deutschen Flagge fühlten wird uns zunächst äußerst unwohl“, berichtet Oberstufenschülerin Tanja Helmert. „Wir waren dann total überrascht, als Schüler aus den USA, Südamerika, Israel uns einfach so fragten, ob wir die Deutschlandfahnen und Anstecker mit ihnen tauschen wollten. Wir bekamen keinen Hass und keine Abneigung zu spüren“, wundert sie sich. „Wenn wir aber gefragt wurden, was wir als Deutsche denn an einem solchen Ort machen würden, erklärten wir unsere Absicht. Wir sagten, dass wir als Schüler zeigen wollen, dass wir nicht vergessen, was passiert ist. Wir möchten dafür Verantwortung übernehmen, dass so etwas nie wieder passiert. Das hat die meisten beeindruckt und gefreut. Viele haben sich dafür bei uns bedankt!“
In Birkenau legten die zwölf Schüler in einer kleinen Zeremonie selbstgestaltete Steine an den „Selektionsrampen“ ab. Die noch stehende Gaskammer im Stammlager und die Baracken in Birkenau machten die Schüler besonders betroffen.