Lörrach Gegen das Vergessen

Die Oberbadische

FES-Schüler beim „March of the Living“

Lörrach. Zwölf Schüler der Freien Evangelischen Schule (FES) Lörrach nahmen am „March of the Living,“ einem Marsch vom Stammlager Auschwitz in das etwa drei Kilometer entfernte Vernichtungslager Birkenau teil. Anlass war der Gedenktag an die Opfer des Holocaust. Erst seit zwei Jahren dürfen neben vielen tausenden von jüdischen Jugendlichen aus der ganzen Welt auch deutsche dabei sein.

Dabei wurden, wie für alle Herkunftsländer der Jugendlichen üblich, Landesfahnen umgehängt. Auch die FES- Schüler legten sich Fahnen aus Deutschland um die Schultern. „Mit unserer deutschen Flagge fühlten wird uns zunächst äußerst unwohl“, berichtet Oberstufenschülerin Tanja Helmert. „Wir waren dann total überrascht, als Schüler aus den USA, Südamerika, Israel uns einfach so fragten, ob wir die Deutschlandfahnen und Anstecker mit ihnen tauschen wollten. Wir bekamen keinen Hass und keine Abneigung zu spüren“, wundert sie sich. „Wenn wir aber gefragt wurden, was wir als Deutsche denn an einem solchen Ort machen würden, erklärten wir unsere Absicht. Wir sagten, dass wir als Schüler zeigen wollen, dass wir nicht vergessen, was passiert ist. Wir möchten dafür Verantwortung übernehmen, dass so etwas nie wieder passiert. Das hat die meisten beeindruckt und gefreut. Viele haben sich dafür bei uns bedankt!“

In Birkenau legten die zwölf Schüler in einer kleinen Zeremonie selbstgestaltete Steine an den „Selektionsrampen“ ab. Die noch stehende Gaskammer im Stammlager und die Baracken in Birkenau machten die Schüler besonders betroffen.

Zur Vorbereitung auf Auschwitz verbrachten die Schüler zwei Tage in Prag und besuchten unter anderem das Jüdische Museum.

Einen sehr intensiven Einblick in das Leben in Auschwitz gewannen sie durch eine Holocaustüberlebende, die von ihren Erlebnissen und Erfahrungen im Konzentrationslager erzählte.

Begleitet wurde die Gruppe von Rektor Stefan Windisch und von Shlomi Cohen, einem israelischen Juden, der in Deutschland lebt. „Durch ihn lernten wir viel über seine Religion und das Leben in Israel. Er war uns eine große Unterstützung bei Fragen oder Unklarheiten und beeindruckte uns immer wieder durch seine Offenheit, auch über schwierige Themen zu sprechen“, sagt Tanja Helmert.

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