Den Tophit „Wenn ich einmal reich wär‘“ ließen sie gleich im Viererpack erklingen. Tevjes Frau Golde verkörperten abwechselnd Selina Breunig, Ella Otter, Taina Sampat-Metha und Naemi Greiner mit durchsetzungsfähigem Charme gegenüber dem autoritären Ehegatten. Dessen fünf Töchter durchkreuzten auch beharrlich seine Pläne ihrer Beinahe-Zwangsverheiratung. Als solche beeindruckten Franziska Richardson, Theresa Gruson, Elena Bittner, Milena Meyer, Sophie Jaenisch, Emma Müller-Morungen und Luisa Munzert mit anmutiger Bühnenpräsenz. Ebenso setzten sich Luisa Munzert und Lina Zwerger als schwatzhafte Heiratsvermittlerin wirkungsvoll in Szene.
Auch all die anderen liebenswürdig-kuriosen Figuren des mit wohldosiert sanftem Druck zum einen auf die Tränendrüsen, zum andern auf das Zwerchfell einwirkenden Stücks fanden in den 36 Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse ihre ideale Verkörperung, sei es als Rabbi (Max Behrens), Wachmeister (Malcolm Santonelli), Gastwirt (Leonidas Casiotos, Johann Zilasek), reicher Fleischer (Marlin Haarpaintner, Daniel Strickrott) oder Student Perschik (Marcel Scodeller, Niclas Spachta).
Die zahlreichen Nebenrollen der weiteren Dorfbewohner und ihrer teils willkommenen, teils wenig erwünschten Besucher waren ebenfalls wesenstypisch besetzt. Neben den ansprechend vorgetragenen Chor- und Sologesängen („Tradition“, „Jente, o Jente“, „Wunder, ein Wunder“, „Zum Wohl“, „Das Gerücht“) imponierte vor allem das lebendige Spiel aller Beteiligten, deren Protagonisten staunenswertes komödiantisches Talent an den Tag legten.