Lörrach Grabenstraße wird Fußgängerzone

Die Oberbadische
Blick in die Grabenstraße Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Michael Wilke: Wille der Ratsmehrheit, nicht der Verwaltung

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend mehrheitlich für die Umwandlung der Grabenstraße sowie des Senser Platzes in eine Fußgängerzone votiert. 22 Stadträte stimmten für die Verwaltungsvorlage, sechs dagegen, ein Gremiumsmitglied enthielt sich. In Betrieb genommen werden soll die Fußgängerzone am 15. Oktober.

Bernhard Escher (CDU) bat die Verwaltung um eine konsequente Überwachung der künftigen Situation in der Straße. Ob Poller – wie an den anderen Eingängen der Fußgängerzone – notwendig seien, werde sich zeigen.

Dass diese für die Umsetzung des Vorhabens unerlässlich seien, bekräftigte Christiane Cyperrek (SPD), die betonte: „Wir wollen keine „’Fußgängerzone light’“. In den kommenden Monaten müsse zudem nochmals die Frage der Bus-Linien und der Haltestellen erörtert werden.

Auch Claudia Salach (Grüne) hält die Poller für „unumgänglich. Wir bekommen den Verkehr sonst aus der Straße nicht raus.“

Dagegen plädierte Matthias Lindemer (Freie Wähler) sowohl mit Blick auf die Kosten als auch in Anbetracht der unklaren Perspektive der Gesamtverkehrsentwicklung in der Innenstadt dafür, auf die Poller zu verzichten.

Ulrich Lusche (CDU) wiederholte seine Bedenken gegen die Maßnahme angesichts der Stadtentwicklungsdynamik im gesamten Großquartier – Stichworte: Postplatz-Areal, Zukunft der Palmstraße. Eine vorweggenommene Fußgängerzone ergebe vor einer gesamtstädtischen Betrachtung der Verkehrsentwicklung keinen Sinn. Aber: Es sei denkbar, dass sich eine Lösung ohne Poller als machbar erweise. Uwe Claassen (Freie Wähler) ist vom Gegenteil überzeugt: „Ohne Poller wird das nicht funktionieren.“

Matthias Koesler (FDP) sprach sich für Poller aus, kritisierte aber die baulichen Maßnahmen an Bordsteinen und Bushaltestellen – vor allem mit Blick auf die unklaren Perspektiven für den Busverkehr in der Grabenstraße.

Bürgermeister Michael Wilke erinnerte daran, dass die Anregung zur Umwandlung der Straße in eine Fußgängerzone aus den Reihen des Gemeinderats kam. Dass die Stadt dagegen empfohlen habe, diesen Schritt jetzt noch nicht zu gehen und dass das Gremium anders entschieden habe.

Deshalb, so Wilke mit Blick auf Poller, Buslinien, Ausnahmegenehmigungen oder Konsequenzen für Geschäftsinhaber, habe der Rat mehrheitlich sowohl für die Vorteile als auch für die Nachteile und Unsicherheiten dieser Maßnahme gestimmt, die nun auch in der Beschlussvorlage ersichtlich würden.

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