Lörrach „Großbaustelle“ Schulen

Die Oberbadische
Die Campus-Schulen platzen aus allen Nähten. Archivfoto: Meller Foto: Die Oberbadische

Kommission soll tragfähiges Konzept für die Lörracher Schulen entwickeln

Von Guido Neidinger

Lörrach. Die Schullandschaft in Lörrach wird mehr und mehr zu einer Großbaustelle, die die Stadt noch lange beschäftigen wird. Das wurde in der gestrigen Sitzung des Gemeinderats deutlich.

Es gibt derzeit ein kaum überschaubares Wirrwarr an Vorschlägen und Mutmaßungen, welche Schule möglicherweise geschlossen werden muss, welche Schule wohin verlagert werden könnte, oder ob Züge von Schulen ausgelagert werden sollen.

Das bereitet auch den Lehrern Sorge. Nicht verwunderlich war es deshalb, dass zahlreiche Lehrer alle Schulformen – von der Förderschule bis zum Gymnasium – an der gestrigen Debatte teilnahmen.

Ihre Verunsicherung brachten Isolde Weiß (Leiterin der Pestalozzi-Förderschule), Bärbel Spira (Rektorin der Realschule), Stefan Royl (Leiter der Neumattschule) und Petra Sauer (Leiterin der Hellbergschule) zum Ausdruck.

Sie baten den Gemeinderat um „ein solidarisches Miteinander“ (Weiß) in der weiteren Diskussion, um „schnelle Entscheidungen“ (Royl), um die „Berücksichtigung der pädagogischen Konzepte“ beim weiteren Vorgehen (Sauer) und darum, die Realschule nach aufregenden Jahren mit Umzügen „zur Ruhe kommen zu lassen“.

Den abschließenden Vorschlag von Günter Schlecht (SPD), angesichts von „Ängsten und Verunsicherungen eine Schulkommission mit allen Betroffenen“ zu bilden und gemeinsam ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln, mit dem alle leben können, unterstützte auch Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm: „Eine Kommission ist die beste Möglichkeit, um zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen“.

Zu Beginn der Debatte hatte die Verwaltung einen Sachstandsbericht vorgelegt, der mehrere Szenarien beinhaltete und den zielgerichteten Diskussionsprozess in Gang setzen, keinesfalls aber Ergebnisse vorwegnehmen soll.

In dem Papier sind folgende Varianten aufgeführt:– Neumattschule als Gemeinschaftsschule zu entwickeln (ein Antrag der Schule liegt vor),– Verbund der Theodor-Heuss-Realschule mit der Neumattschule als Gemeinschaftsschule,– Auslagerung von zwei Klassenstufen des Hans-Thoma-Gymnasiums an die Neumattschule,– Neues drittes Gymnasium am Standort der Neumattschule.

Weitere Varianten, zum Beispiel die Verlagerung der Realschule an die Neumattschule und ein drittes Gymnasium in den jetzigen Räumen der Realschule auf dem Campus Rosenfels, wurden eingebracht.

Unsicher ist auch die Zukunft der Werkrealschulen (Hellbergschule und Neumattschule) angesichts sinkender Anmeldungen.

Klar ist hingegen, dass die Schulen auf dem Campus Rosenfels aus allen Nähten platzen und hier mit weiter steigenden Schülerzahlen zu rechnen ist.

Der neue Gemeinderat wird dieses Thema nach der Sommerpause zügig angehen.

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