Für Bezirkskantor Herbert Deininger lag es deshalb nahe, den „Clown“ unter den Aerophonen (Instrumente, deren Tongebung durch Luftvibrationen entsteht) einmal in seiner Konzertreihe „Klangraum Kirche“ vorzuführen. Und in Christian Rabe, dem früheren ersten Fagottisten des Orchesters „Basel sinfonietta“ (bekannt auch als „Clown Rabe“ und Impressario der „Kulturscheune“ in Kleinkems) fand er den idealen Interpreten für ein erbauliches und streckenweise auch amüsantes Silvesterkonzert in der Christuskirche.
Am Beginn der bemerkenswert gut besuchten Abendmusik zum Jahresausklang stand eine Sonate in d-Moll für Fagott und Orgel des vielseitig kreativen französischen Hof- und Kirchenmusikers Michel Corrette. Das für die Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts typische Gesellschaftsstück mit zwei munteren Ecksätzen und einem berückend kantablen Mittelteil kehrte die diversen Klangeigenschaften des Fagotts quasi exemplarisch hervor. Das waren effektvolle Tonfolgen in den Staccato-Läufen, fast bedrohlich wirkender Klang im Forte und bezauberndes Melos in der dazwischen gelagerten Aria.