Lörrach Gutes tun – und mehr drüber reden

Die Oberbadische
Vorstandmitglieder Monika Heindl, Marie-Antoinette Biesel, Reinhard Schmitt, Peter Rapp, Ehrenvorsitzende Gertrud Seilnacht, Andrea Loritz, Elfra Sandmann und Gisela Volk beim Gruppenfoto im Gemeindehaus St. Fridolin (v.l.) Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Aktion Dritte Welt möchte Öffentlichkeitsarbeit intensivieren / Zahlreiche Projekte unterstützt

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Das Engagement stimmt, die Stimmung ist gut, die Kassenlage in Ordnung, und im Milch-Hüsli wurde der Leitungswechsel von Gertrud Seilnacht zu Monika Heindl reibungslos vollzogen. Gleichwohl möchte die Aktion Dritte Welt (ADW) in Zukunft gezielter auf die allmählich rückläufigen Mitgliederzahlen reagieren.

Die ADW blickte am Freitagabend im Gemeindehaus St. Fridolin auf ein erfolgreiches Jahr mit zahlreichen Aktivitäten zurück. Auf Anregung von Monika Schler denkt die Gruppe um den Vorsitzenden Peter Rapp darüber nach, wie die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert und der Kontakt zu Spendern und den eigenen Mitgliedern etwas engmaschiger geknüpft werden kann. Angedacht ist ein halbjährlich erscheinender „Newsletter“ mit Informationen über Partner, Projekte und Vereinsaktivitäten. Zudem sei etwa die Organisation von Vorträgen oder Veranstaltungen eine Option – Heindl brachte einen Info-Abend über eine „kleine, faire Entwicklungsbank“ in Zusammenarbeit mit dem Nellie Nashorn zur Sprache.

Harmonischer Leitungswechsel im Milch-Hüsli

Über das facettenreiche Engagement des Vereins berichteten unter anderem Rapp und Emil Kaiser. Seit über 30 Jahren leistet die ADW Hilfe zur Selbsthilfe für Kleinprojekte in Bolivien, Brasilien, Chile, Elfenbeinküste, Peru und Tanzania. Mit Mitgliederbeiträgen, Spenden und Erlösen des Weltladens Milch-Hüsli sowie Angeboten bei Veranstaltungen wie dem Internationalen Sommerfest unterstützt die ADW seit 1980 ihre Partner in deren Bemühungen um die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in Afrika und Lateinamerika. Seither habe der Verein Spenden in Höhe von über 1,3 Millionen Euro weitergegeben, sagten Rapp und Herbert Seilnacht unisono. Im vergangenen Jahr hat die ADW bei Spendeneinnahmen in Höhe von 38 600 Euro – darunter 9000 Euro vom Milchhüsli – 50 000 Euro weitergeleitet, so dass die fehlende Summe den Rücklagen entnommen werden musste.

Allein 13500 Euro flossen nach einem „Notruf“ von Schwester Karoline Mayer in ihr Berufsschulprojekt in Bolivien, bei dem der Staat kurzfristig Zusagen nicht eingehalten habe, wie Gertrud Seilnacht berichtete.

Im Milch-Hüsli arbeitet unterdessen das Team unter der Leitung von Monika Heindl ebenso harmonisch und erfolgreich weiter wie zuvor unter der jetzigen Ehrenvorsitzenden Gertrud Seilnacht. Der Weltladen wurde in die Reihe jener Läden aufgenommen, die als „100 Prozent fair“ bezeichnet werden dürfen. „Eine Auszeichnung, aber auch eine Verpflichtung“, sagte Heindl. Der Bruttoumsatz des Milchhüsli ist 2014 um 6,7 Prozent auf 88617 Euro angewachsen, wie Herbert Seilnacht erläuterte. Indes habe sich das Kaufverhalten der Kundschaft verändert: Während im Jahr 2001 noch zwei Drittel der Kunden kunsthandwerkliche Gegenstände und ein Drittel Lebensmittel gekauft hätten, sei das Verhältnis mittlerweile genau umgekehrt. Neben dem Tagesgeschäft hat sich das Milchhüsli an zahlreichen Aktionen beteiligt. Im Übrigen betonte Gertrud Seilnacht: „Auch wir sind mit der neuen Chefin sehr zufrieden.“ Wahlen: Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Bei den Wahlen wurde Reinhard Schmitt als 2. Vorsitzender der ADW und als Vorsitzender des Fördervereins wiedergewählt. Monika Scheler war nicht anwesend, sie sei aber bereits, das Amt der Schatzmeisterin des Milch-Hüsli zu übernehmen. Gisela Volk wurde zur Beisitzerin gewählt.

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