Lörrach Handgemachter Hardrock

Die Oberbadische
Legten einen blitzsauberen Auftritt im Burghof-Foyer hin: „Wishbone Ash“ (links Gitarrist Muddy Manninen, rechts Bandgründer Andy Powell) Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

„Wishbone Ash“ im Rahmen ihrer „Take it back“-Tour zu Gast im Burghof-Foyer

Von Gerd Lustig Lörrach. Mainstream oder gar Hitparaden- und Radiomusik, das war noch nie ihr Ding. Von Beginn an setzten „Wishbone Ash“ auf eine ganz andere Schiene: Nämlich ehrlichen, handgemachten Hardrock, der indes von der melodiösen und dynamischen Sorte. Und das ist bis heute so geblieben – 44 Jahre nach ihrer Gründung.

Zwar ist Andy Powell inzwischen der letzte „Ash“-Mohikaner, der von der britischen Band von Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre verblieben ist. Doch er hat es in all den Jahren immer wieder verstanden, all die erfolgten Bandmitgliederwechsel zu kompensieren und die Stellen der Aussteiger stets wieder mit versierten Solisten zu besetzen.

So gesehen war der Auftritt von „Wishbone Ash“ am Mittwoch im Burghof zwar im eigentlichen Sinne nicht wirklich authentisch, doch allemal im Sinne der Ur-Formation. Denn auch die aktuelle Besetzung (Muddy Manninen, Bob Crabtree, David Cross und eben jener Andy Powell) servieren den Sound, den die Band einst ausgemacht hatte. Einen Sound im Übrigen aus einer längst vergangenen Zeit, mit Blues- und Rockelementen, wie es sie heute nur noch äußerst selten zu hören gibt. Rund 200 Besucher im Burghof-Foyer waren dabei und ließen sich getreu dem Tour-Motto „Take it back“ für zwei Stunden in die gute, alte Zeit mitnehmen.

Ein besonderes Markenzeichen der Band hatte sich bereits bei ihrer Gründung ergeben, damals noch eher per Zufall. Doch auch mehr als 40 Jahre danach ist dieser damals legendäre „dual- oder twin-guitar-sound“ noch immer so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal. Weil sich die Gruppe damals nicht für einen Gitarristen entscheiden konnte, spielte man eben mit zweien. Das ist bis heute so geblieben. Zwar liefern sich der Finne Manninen und Gründungsmitglied Powell nicht mehr die wilden Soli wie in vergangenen Zeiten. Doch der Sound von beiden Gitarristen ist nach wie vor klar in den Melodien, weitestgehend schnörkellos nach vorne und vor allen Dingen kraftvoll und dynamisch.

Ob „Warrior“ und „Blowin free“, ob „Phoenix“ und „Deep Blues“ als Zugaben oder ob „The Pilgrim“, „Lady Whiskey“ oder „Blue Horizon“ vom gerade aktuell auf den Markt gebrachten neuen Album: Die stilprägende Rockband der 1970er Jahre präsentierte sich auch heute noch in einer Spiellaune, die auch deutlich jüngeren Formationen gut zu Gesicht stehen würde. Das Best-of-Programm strotzt nur so vor Kraft, Frische, Energie und Spielfreude und avanciert für fast Alle zum puren Vergnügen. Andy Powell & Co. stehen in der Tat für experimentierfreudigen Rock, der mal durch sanfte Folk-Melodien, mal durch fast jazzige Improvisationen und geradlinigem Rock’n’Roll interessant gehalten wird. Und zum Glück denken „Wishbone Ash“ noch lange nicht ans Aufhören

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