Von Walter Bronner Lörrach. Nicht nur die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam haben vieles gemeinsam. Auch andere Glaubensrichtungen, die in den uralten Kulturen des „fruchtbaren Halbmonds“ wurzeln, weisen ebenfalls gewisse Ähnlichkeiten mit diesen auf. Dies thematisierte der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Dialog und Verständigung“, die die Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte Schloss Beuggen und der Soziale Arbeitskreis (SAK) Lörrach gemeinsam anbieten. Beim Vortragsabend im Dreiländermuseum referierte Moustafa Al Khadi über die Vielfalt der Kulturen des Vorderen Orients. Der aus Ägypten stammende Literaturwissenschaftler ist mit einer Deutschen verheiratet. Er hat in Kairo und Freiburg studiert und hier auch promoviert, lebt seit längerem in Schallstadt, von wo aus der Hobby-Fußballschiedsrichter neben seiner Dozententätigkeit auch als Tourismusmanager Bildungsreisen zu den historischen orientalischen Kultstätten organisiert. Derzeit vor allem in den Iran. Denn viele andere bisherige Reiseziele in Kriegs- und Krisengebieten können gegenwärtig nicht mehr besucht werden. Davon war aber kaum die Rede an diesem Abend. Umso mehr vom reichen Kulturerbe der Region, die sich vom Iran via Persischem Golf im Süden des heutigen Irak über Syrien, den Libanon, Israel, Palästina, Jordanien bis Nord-Ägypten erstreckt. Schließlich kultivierten schon die Herrscher der frühen Hochkulturen einen Glauben an das Jenseits und Pharao Echnaton die erste monotheistische Religion. Die anschauliche Kreuz- und Quer-Exkursion durch den Vorderen Orient führte unter anderem zu den Pyramiden, den frühen Stätten der Christenheit in Syrien und Jordanien, zu Heiligtümern der Kopten, Aramäer, Maroniten und Nabatäer, ebenso zu den Felsengräbern der Perserkönige, zu Kult- und Totenstätten der Parsen sowie zu frühbyzantinischen und orthodoxen Klöstern in Syrien und auf der Sinai-Halbinsel. Relativ stiefmütterlich behandelte der Referent die Heiligtümer seiner eigenen Religion, dafür verströmten seine abschließenden Bilder noch reichlich Basar-Flair – quasi als Appetitanreger für die pikant würzigen und herrlich süßen kulinarischen Kostproben afghanischer Provenienz, die von Unternehmerfamilie Painda für die Vortragsgäste bereitgestellt wurden. In ihrer Teppichgalerie (Turmstraße 20) wird die Veranstaltungsreihe am Donnerstag, 13. Oktober, 18 Uhr, fortgesetzt.