Lörrach Helfen darf Spaß machen

Die Oberbadische

Freie Evangelische Schule: Fastenaktion gegen Hunger in der Welt

Von Dorothea Gebauer

Lörrach. Essen in der Mensa oder etwas Belegtes beim Kiosk besorgen. In der Mittagspause schnell eine Kleinigkeit holen bei Lidl, ALDI oder MC Donalds. Ins Vesper von Mama beißen oder vom Wurstbrot des Klassenkameraden schnorren. Ein Schüler der Freien Evangelischen Schule (FES) in Lörrach wird nie hungern müssen. Für Millionen von Menschen auf der Welt ist das nicht so. Sie hungern. Nicht nur einen Tag. Immer. Wie sich das in etwa anfühlt, erprobten 60 FES-Schüler zumindest für 24 Stunden lang bei einer Fastenaktion.

„Hungern von 12 bis 12“ nannten sie ihre Initiative. Die Idee dazu kam Schülerin Josefine Schmale, die beim Blättern einer Zeitschrift über www.worldvision.de auf eine globale Anti-Hungerkampagne aufmerksam wurde. „Das können wir doch auch bei uns an der Schule machen“, sagte sie ihren Eltern. Ihr Vater Dieter Schmale, Lehrer an der FES, unterstützte sie dabei, seine Frau Martina ebenfalls. Ihnen war wichtig, die Hungeraktion nicht über die Schuldgefühlmasche zu gestalten, sondern konstruktiv vorzugehen und zu vermitteln: „Ich kann etwas tun. Hier und jetzt. Mit anderen zusammen. Mit der Klasse, mit Freunden. Dann macht Verzichten vielleicht sogar Spaß.“

An täglichen Infoständen in den Aulen der FES wurde zwei Wochen vor der Fastenaktion über den Hunger in der Welt informiert, Infoflyer ausgeteilt und Unterschriften gesammelt. Die Einladung lautete: „Mitmachen ist ganz leicht – Einen Tag lang esse ich mal nichts und erlebe, wie es damit beispielsweise Menschen in Äthiopien geht. Ein Programm an der FES unterstützt mich dabei.“ Schüler der Modelleisenbahn-AG versprachen, nach den 24 Stunden mit einem Imbiss aufzuwarten.

„Klinkenputzen“ hat sich gelohnt

„Es war toll und wir hatten eine super Gemeinschaft“, sagt Josefine Schmale. Bei der Schulübernachtung stand neben lustigen, aber auch ernsten Filmen, die sich mit den Problemen Afrikas beschäftigten, auch Mitternachsfußball auf dem Plan. Vor und nach der Übernachtung ging man „Klinkenputzen“ in der Stadt und suchte nach Sponsoren für hungernde Kinder in Äthiopien. Vor allem die Restaurants ausländischer Mitbürger seien sehr spendenfreudig gewesen, berichten die Schüler.

Enttäuschungen blieben dabei aber nicht aus. Warum gerade die größeren Geschäfte weniger geben, wo sie doch mehr Geld haben, wunderten sich die Schüler. Aber die Ausdauer hat sich gelohnt: „Wir haben 843,86 Euro gesammelt“, strahlt Josefine. Die FES nimmt unter dem Stichwort: „24 Stunden Hunger“ aber auch weiterhin Spenden an. Diese können direkt im Sekretariat abgegeben werden.

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