„Wir haben uns am Anfang mit den Flüchtlingen aus der Gemeinschaftsunterkunft Gretherstraße getroffen und sie gefragt, was sie hier seltsam finden“, erzählte Laura Jacob von Tempus fugit über die Entstehung der einzelnen Ausschnitte, die von unterschiedlichen Teammitgliedern inszeniert wurden. „Die Gambianer fanden es zum Beispiel komisch, dass bei uns alles verpackt ist“, erklärte sie weiter und ergänzte, dass die Schauspieler die Supermarkt-Szene daher absichtlich etwas übertrieben hätten: Am Ende wird dort nämlich sogar der Konsumenten selbst verpackt.
Mit stakkatoartigem Tippen und Tackern, Nummern ziehen, ewigem Warten und anschließendem Herumirren auf der Suche nach der richtigen Anlaufstelle, stellten die Akteure zudem in einer Szene einen Behördengang dar. „Ich denke, dass ist nicht nur etwas, was Leuten, die neu nach Deutschland kommen, so geht“, wandte sich Jacob an das Publikum und forderte dieses sowie die Flüchtlinge auf, an einem Spiel teilzunehmen. Im Kreis aufgestellt schickte sie einen „Klatscher“ los, den die Mitspieler durch eigenes Klatschen weitergaben. Auch zwischen anderen szenischen Darstellungen lud das Team von Tempus fugit die Zuschauer zum Mitmachen ein. Weitere Spiele forderten das schauspielerische Talent der Teilnehmer, die Fantasie und die Geschicklichkeit.