Geboren wurde Heer am 10. Oktober 1926 in Odessa am Schwarzen Meer. „Wir haben zu Hause nur Deutsch gesprochen“, erinnerte sich der Jubilar im Gespräch mit unserer Zeitung. Sein ganzes Leben wurde maßgeblich vom Zweiten Weltkrieg geprägt: 1937 verbot der Diktator Stalin die deutsche Sprache. Alle Kinder mussten Russisch und Ukrainisch lernen. 1941 marschierte die Deutsche Wehrmacht in der Ukraine ein. Nach der Niederlage von Stalingrad im Januar 1943 und dem Vorrücken der Roten Armee wurden die deutschstämmigen Familien von deutschen Soldaten über Rumänien, Ungarn und Polen bis nach Berlin gebracht.
Im September 1945 wurden diese Menschen von der russischen Besatzungsmacht nach Nowosibirsk in Sibirien deportiert. 20 Jahre hätten die Menschen dort arbeiten müssen. Als die 20 Jahre um waren, verschlug es den Jubilar nach Usbekistan an die Grenze zu Afghanistan.