Lörrach In Flüchtlingsfrage zusammenarbeiten

Die Oberbadische

Polizei: Grünen-Politiker besuchen Polizei / Flüchtlinge sorgen für Zusatzarbeit

Lörrach. Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae, der Landtagsabgeordnete Josha Frey und der Kreisrat und Bundestagskandidat Gerhard Zickenheiner (Grüne) besuchten kürzlich das Polizeirevier Lörrach. Im Mittelpunkt standen die Themen Flüchtlinge und zusätzliche Aufgaben, die hierdurch von der grenznahen Polizei zu bewältigen seien.

Revierleiter Wolfgang Grethler berichtete vom Aufgabenzuwachs, den die Landespolizei in Lörrach durch die erhöhten Flüchtlingsströme im Grenzgebiet zu verzeichnen habe.

Eine der Aufgaben, die nun zusätzlich anfallen, seien Einsätze in den Gemeinschaftsunterkünften (GU), in denen es aufgrund der engen Wohnsituation zu Spannungen kommen könne. Nach Einschätzung Grethlers bewegen sich diese Vorkommnisse jedoch im normalen Bereich, und er sieht mit wenigen Ausnahmen kein erhöhtes Gewaltpotenzial bei den Bewohnern der Unterkünfte, so eine Mitteilung. Sicher werde diese Ausgangslage auch durch die kompetente Betreuungssituation unterstützt.

In der Summe entstehe durch die regelmäßigen Gespräche der Polizei mit den GU-Leitern, den genannten Einsätzen in den Unterkünften sowie durch Flüchtlinge, die nach dem Grenzübertritt direkt das Polizeirevier Lörrach aufsuchen, spürbarer Mehraufwand für die Polizisten, so Grethler. Häufig komme es vor, dass nachts mehrere Personen vor der Polizeiwache stünden, mit dem Wunsch einen Asylantrag zu stellen. „Als erste amtliche Anlaufstelle sind wir natürlich verantwortlich, das Erstaufnahmeverfahren vorzunehmen. Jedoch werden dadurch Kräfte gebunden, welche dann an anderer Stelle fehlen“, sagte Grethler.

Das Polizeirevier konnte beobachten, dass die Zahl der direkt bei der Landespolizei in Lörrach Ankommenden gestiegen ist, von 45 Personen im Jahr 2014 auf bisher 360 im Jahr 2016, darunter viele Jugendliche.

Frey betonte, dass die Landesregierung die Personalsituation bei der Polizei im Blick habe: „Langfristig möchten wir durch Ausbildung von mehr Beamten Abhilfe schaffen, kurzfristig muss jedoch auch eine Lösung gefunden werden.“

Für Wolfgang Grethler wäre der freiwillige Polizeidienst eine Lösung, wenn diese auf einfache Aufgabenbereiche, zum Beispiel bei der Verkehrsregelung, beschränkt werde. Dadurch würden an andere Stelle wieder Kapazitäten frei.

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