Lörrach In Lörrach blüht das Miteinander

Die Oberbadische
Bei der Arbeit: Honigbiene auf einer Wiese zwischen Alter Rheinfelder Straße und L141 Foto: Meller Foto: Die Oberbadische

Zahlreiche Initiativen engagieren sich für nachhaltige Entwicklung der Stadt / Verwaltung fördert und berät

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Nachhaltige Stadentwicklung braucht gute Ideen und einen langen Atem. Mit dem „Leitbild Lörrach 2020“ haben sich Verwaltung und Gemeinderat klar für eine solche Entwicklung Lörrachs im trinationalen Eurodistrikt ausgesprochen. Getragen wird diese auch vom Engagement der Bürger. Immer mehr Initiativen prägen als Mosaiksteine das Bild der Stadt.

„Leitbild Lörrach 2020“ Im „Leitbild Lörrach 2020“ wurden langfristige Ziele in fünf Bereichen formuliert: „Energie und Umwelt“, „Wirtschaftsstandort und Tourismus“, „Mobilität und Lebensraum“, „Bildung und gesellschaftliche Entwicklung“ sowie „Kultur und Sport“. Dabei ermutigt die Kommune ihre Bürger dazu, aktiv zu werden. Zuletzt wurde unter anderem in den Bereichen „Energie und Umwelt“ und „Gesellschaftliche Entwicklung“ Bürgerengagement gebündelt, das Lörrachs Leitbild unterstützt. Klimafreunde Mit der Gründung der „Klimafreunde“ wurde eine Bürgerorganisation ins Leben gerufen, die Lörrach auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune begleiten und stärken wird. Die Bandbreite reicht von Müllvermeidung über die Rolle regionaler Produkte bis zum CO2-armen Urlaub. Naturentdeckergarten Seit einiger Zeit erörtert eine Gruppe in Lörrach das Thema „Gemeinschaftsgärten“. Unterdessen blüht in Stetten der Naturentdeckergarten (der übrigens am heutigen Samstag Bürger zum Aktionstag einlädt). Eine kleine Oase an der Konrad-Adenauer-Straße: Er zeigt die Vielfalt der Pflanzenwelt und hat sich gleichzeitig zu einem Ort der Begegnung, auch mit Schulklassen, entwickelt. Aktionsplan Biodiversität Die Stadt bestärkt Bürger auf diesem Weg mit dem „Aktionsplan Biodiversität“. Im Spannungsfeld von städtischen Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen auf der einen und zunehmender Verdichtung auf der anderen Seite obliegt ihr eine federführende Funktion bei der Umsetzung einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. „Es gibt Nischen für Tiere und Pflanzen in Lörrach. Und es gibt eine Menge Möglichkeiten, diese Nischen zu stärken oder zu schaffen“, sagte die Fachbereichsleiterin „Umwelt und Klimaschutz“ Britta Staub-Abt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Stadt könne diesen Weg nicht alleine gehen, aber sie könne auf eigenen Flächen Vorbild sein, etwa im Außenbereich mit der Pflege der Streuobstwiesen. Zudem habe die Kommune begonnen, blühende Wiesen einzusäen, um für Bienen und Schmetterlinge Nahrungsgrundlagen zu schaffen. Eine weitere Grundlagenarbeit sei die Gebäudebrüterkartierung. In der Frage, wo und wie Lebensräume für diese Vögel geschaffen werden können, wird die Stadt vor allem beratend tätig – um einige Beispiele zu nennen.

„Blühender Naturpark“ Derzeit informiert die Ausstellung „Blühender Naturpark“ des Naturparks Südschwarzwald im Rathaus über die Bedeutung und Situation von blütenbestäubenden Insekten. Zudem veranschaulicht sie, was Bürger für Biene, Hummel und Co. tun können, um ihren Lebensraum zu erhalten.

Was jeder tun kann Tatsächlich müsse sich niemand einer Organisation oder Initiative anschließen, um an dieser Entwicklung mitzuwirken: „Es fängt im eigenen Garten an. Man sollte darauf achten, einheimische, standortgerechte Pflanzen einzusetzen. Im Frühjahr wären Bienenhotels oder Nisthilfen für Vögel eine sinnvolle Maßnahme. Man kann im Sommer Steine so platzieren, dass sie einen Lebensraum für Eidechsen bilden. Im Herbst kann ein Laub- oder Reisighaufen zum Winterquartier für Igel werden“, sagt Staub-Abt, denn: „Die Vielfalt von Pflanzen und Tieren hat etwas mit Lebensqualität zu tun: auch in der Stadt.“

„fairNETZt“ Und: Mit „fairNETZt“ wurde von mehreren Gruppen und Initiativen im Nellie Nashorn eine Veranstaltungsreihe aus der Taufe gehoben, die etliche Facetten der Gesellschaft beleuchten. Ihnen gemeinsam ist der Blick auf aktuelle Herausforderungen, sei es aus den Bereichen Ökonomie, Soziales, Kultur oder eben Ökologie. Auch hier gilt: Die diskutierten Themenfelder mögen andernorts ebenfalls von Interesse sein, doch weisen sie immer einen konkreten Bezug zum Leben in Lörrach und der Region auf. u  Lörracher Aspekte

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