Lörrach Jugendarbeit in Vereinen stärken

Die Oberbadische
Sonja Summ und Thomas Wamsler möchten eine Teilzeitstelle beim Stadtjugendring einrichten, um die Ehrenamtlichen zu entlasten. Foto: Silvia Waßmer Foto: Die Oberbadische

Stadtjugendring stellt Projekt „Initiative Zukunft Ehrenamt“ vor / Ziel: Schaffung einer Teilzeitstelle

Von Silvia Waßmer

Lörrach. Jugendarbeit vereinsübergreifend zu koordinieren, zu unterstützen und zu vernetzen sowie die Interessen der Verbände gegenüber öffentlichen Institutionen zu vertreten, das ist die Hauptaufgabe des Stadtjugendrings Lörrach. Dieser präsentierte nun eine neue Initiative zur Förderung des Ehrenamts.

Der Stadtjugendring sei „das Interessenvertretungsorgan der Vereine“, stellte Vorstandsmitglied Thomas Wamsler bei einem Pressegespräch am Montag den Dachverband der Jugendarbeit in Lörrach vor, den es bereits  seit den 1950er Jahren gibt und der ehrenamtlich organisiert ist. Derzeit habe er gut 20 Mitgliederverbände, darunter die evangelische und katholische Kirche mit ihren Jugendstrukturen, die Jugendabteilungen der Parteien, das Jugendrotkreuz und die Jugendfeuerwehr, Alpenverein und verschiedene Kulturvereine wie etwa das Theater Tempus fugit.

„Das Spektrum deckt eine recht große Gruppe für Aktivitäten von Jugendlichen ab“, erklärte Wamsler und führte weiter aus, dass es in der Jugendarbeit derzeit in Lörrach drei Trägergruppen gebe: Die Hauptamtlich tätigen wie etwa den Sozialen Arbeitskreis oder die Kaltenbach-Stiftung,   die Sportvereine   und den Stadtjugendring. Zudem gebe es seit fünf Jahren in Lörrach ein Jugendparlament, ergänzte Sonja Summ, Vorsitzende des Stadtjugendrings. Die Vereine und Verbände hätten allerdings immer größere Probleme, sowohl Jugendgruppenleiter als auch Jugendliche zu finden, die Verantwortung übernehmen. Als Gründe dafür nannte Wamsler unter anderem kürzere Schulzeiten und weniger Engagement der Jugendlichen in örtlichen Vereinen.

Doch auch der Stadtjugendring selbst habe Schwierigkeiten seine koordinierende Struktur aufrecht zu erhalten. Daher habe man eine neue Initiative zur Förderung des Ehrenamts gestartet und möchte hierzu einen entsprechenden Antrag bei der Stadtverwaltung einbringen.

Ausgangspunkt der Initiative ist die Schaffung einer unbefristeten Teilzeitstelle beim Stadtjugendring, durch welche die operativen Funktionen komprimiert und ehrenamtliche Führungsmitglieder entlastet werden sollen.

Um die Stelle finanzieren zu können, ist der Stadtjugendring allerdings auf die Hilfe der Stadt angewiesen. „Wir sind an weiteren Trägern dran“, erklärte Wamsler, „aber die Stadt müsste helfen“. Zumal die Organisation trotz einer steigenden Zahl an Mitgliedsverbänden seit dem Jahr 2000 keine zusätzliche Unterstützung durch die Stadt mehr erhalten habe, ergänzte er. Definitiv benötigt würden 15 000 Euro pro Jahr über drei Jahre hinweg, um eine Teilzeitstelle einrichten zu können, erläuterte Wamsler. Da dieser Betrag aber nicht ausreiche, sollen auch andere öffentliche Töpfe zur Mitfinanzierung herangezogen werden. So etwa das Land Baden-Württemberg oder die Agentur für Arbeit.

Zudem sei man mit dem Regierungspräsidium im Gespräch, um eventuell auch grenzüberschreitend zu arbeiten. „Da gibt es bislang ganz wenig Austausch“, beklagte Wamsler und erklärte, dass der Bereich Jugendpolitik „gar nicht“ über die Landesgrenzen hinweg vernetzt sei.

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