Lörrach Kaltenbach ändert Führungsstruktur

Die Oberbadische

Valentin Kaltenbach: Strategie der Internationalisierung vorantreiben / Entlassungen nicht vorgesehen

Von Bernhard Konrad

Lörrach. „Die Führungsstruktur der Kaltenbach-Gruppe wird komplett umgebaut“: Dies betonte Valentin Kaltenbach gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Unterdessen werden Sondierungsgespräche mit Betriebsrat und IG Metall geführt.

Wie berichtet, hat am letzten Tag der Stahlmesse „International Partners in Steel“ (IPS) eine außerordentliche Betriebsversammlung stattgefunden. Im IPS-Pressegespräch zeigte sich Kaltenbach mit Blick auf die Zukunft zuversichtlich. Derzeit werden im Wachstumsmarkt China Vertriebsstrukturen aufgebaut, das Interesse an der IPS war groß, die Firma präsentierte innovative Produkte. Derzeit investiere das Unternehmen kräftig, um in einem schwierigen Marktumfeld seinen Wachstumskurs fortsetzen zu können. 70 Millionen Euro Umsatz habe die Gruppe im vergangenen Jahr gemacht. Für 2015 erwartet Kaltenbach eine Umsatzsteigerung um acht Prozent.

Gleichwohl sagte Kaltenbach, er sehe das Unternehmen noch nicht dort, wo er hin wolle. Der Restrukturierungsprozess werde es noch zwei bis drei Jahre beschäftigen. Dennoch sei der eingeschlagene Weg richtig. Die Zuversicht des Firmenchefs wird unterdessen nicht von der kompletten Belegschaft geteilt. Mitarbeiter äußerten sich besorgt über die Perspektiven des Unternehmens.

Thomas Bittner, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, bestätigte gestern auf Anfrage unsrer Zeitung, dass Betriebsrat und IG Metall ganztägig mit der Unternehmensführung Sondierungsgespräche geführt haben. Noch sei vieles vage und „nicht in Zement gegossen“. Es gehe nun darum, sich ein deutlicheres Bild zu machen – so viel könne er zum jetzigen Zeitpunkt sagen, so Bittner.

Zur Unternehmensgruppe gehören insgesamt neun Tochterfirmen. Rund 300 Mitarbeiter sind am Lörracher Hauptsitz tätig, weitere 200 in den beiden Produktionsstandorten in Holland und Frankreich sowie in den global agierenden Töchtern, die sich etwa um Vertrieb und Service kümmern. Der Umbau der Kaltenbachgruppe folge einer Strategie der Internationalisierung, erläuterte Kaltenbach – als Reaktion auf neue Herausforderungen.

„Die Unternehmensgruppe Kaltenbach will und muss zukünftig wieder stärker und schneller wachsen und die wichtigen globalen Märkte konsequenter bearbeiten“, heißt es zudem in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Wir werden weiter sehr stark investieren müssen, um die Zukunft der Unternehmensgruppe nachhaltig zu sichern und zu gestalten. Hierfür sprechen wir auch mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über mögliche Beiträge, wie in jedem anspruchsvollen Veränderungsprozess selbstverständlich.“ Wie diese Beiträge konkret aussehen sollen wollte Kaltenbach zum gestrigen Zeitpunkt noch nicht benennen. Ihm sei es wichtig, zunächst mit den Mitarbeitern zu sprechen. Es gelte: Das Unternehmen wolle wachsen. Entlassungen seien nicht vorgesehen.

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